DER SPIEGEL zur USA: "Vom Niedergang einer großen Nation". Die zerrissene Macht von Amerika demontiert sich selbst. Gnadenlose Abrechnung mit der einstigen Weltmacht, welche nur noch durch das Drucken von Dollars überleben kann. - "Das Schicksal Amerikas ist kein Betriebsunfall des Systems. Es ist seine Konsequenz."
DER SPIEGEL online und print: Gnadenlose Abrechnung mit der einstigen Supermacht USA: Der Sturm Sandy brachte es an den Tag. Schon ein starker Wind kannn die öffentliche Ordnung zusammenbrechen lassen. Bis heute sind immer noch 2 Millionen Amerikaner ohne Strom.
Die amerikanische Armee entwickelt eine Waffe, mit der innerhalb einer Stunde jeder Punkt der Welt erreicht - und zerstört - werden kann. Gleichzeitig hängen in Brooklyn, Queens und New Jersey die Stromkabel an Holzpfeilern über der Straße. Der Sturm hat sie fortgerissen, wie in vielen Orten an der Ostküste, und Millionen Menschen sind ohne Strom. Das ist Amerika: Hightech für die Eliten. Entwicklungsland für den Rest. Kein Land hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht als die USA. Aber in New York mussten Krankenhäuser evakuiert werden, weil die Notstromaggregate nicht ansprangen.
Wer das für einen Widerspruch hält, hat nicht begriffen, dass Amerika das Land des totalen Kapitalismus ist. Für dessen Funktionieren sind öffentliche Krankenhäuser nicht notwendig und die Energieversorgung privater Haushalte auch nicht. Die Eliten verfügen über ihre eigene Infrastruktur. Der totale Kapitalismus hat die amerikanische Gesellschaft zerfallen lassen und die Regierung gelähmt. Das Schicksal Amerikas ist kein Betriebsunfall des Systems. Es ist seine Konsequenz.
Bleibt die Frage, ob das Schicksal Amerikas letztlich nicht allen westlichen Industrienationen droht. Amerika war in der Vergangenheit oft der Vorreiter, der große Trend, dem die Welt folgte. Wahrscheinlich droht dies auch jetzt als Konsequenz. Denn wie schreibt DER SPIEGEL richtig: "Das Schicksal Amerikas ist kein Betriebsunfall des Systems. Es ist seine Konsequenz."
Der Untergang des amerikanischen Imperiums hat begonnen. Es kann sein, dass ihn die Amerikaner trotz aller Mühe nicht aufhalten können. Aber sie versuchen es nicht einmal.
Ehrlicherweise sollte man sich fragen, was droht, wenn der Untergang Amerikas begonnen hat. Falls das zutrifft, dürfte dies nicht ohne Folgen für den Rest der Welt bleiben. Ob diese dannn eine bessere wird, steht auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlicher ist ein Zusammenbrechen der Weltordnung, so wie wir sie kennen und an der Spitze wird sich eine neue Supermacht etablieren: China.