Horrende Verluste bei Tochter der DZ Bank. VR Leasing verbrennt in Osteuropa bis zu 300 Millionen Euro. Bei welchen Geschäften genau die Verluste angefallen sind, blieb zunächst unklar.Auch andere Banken mit versteckten Leichen im Keller? Bankaktien auf Talfahrt.
Der DZ Bank drohen schmerzhafte Verluste aus dem Osteuropa-Geschäft der VR Leasing. Nach derzeitigem Stand dürften bei der Tochter in diesem Jahr Belastungen von 150 bis 300 Mio. Euro auflaufen, wie die Financial Times Deutschland (Donnerstagausgabe) aus Finanzkreisen erfuhr. „Das sind Altlasten, die dem neuen Vorstand jetzt vor die Füße fallen“, sagte ein Insider. Ein anderer sprach „von mehreren großen Projekten, die da umgekippt sind“. Weder die DZ Bank noch die VR Leasing wollten sich äußern.
Die Leasingtochter war bis zur Finanzkrise ein steter Ertragsbringer der DZ Bank. 2009 erlitt sie dann erstmalig einen Verlust von 16,7 Mio. Euro, im vergangenen Jahr kam ein Minus von 30,3 Mio. Euro hinzu. Die nun anstehenden Belastungen haben allerdings eine neue Qualität – und könnten ein Indiz dafür sein, dass die Gesellschaft ihre Krise längst nicht durchgestanden hat.
Bei welchen Geschäften genau die Verluste angefallen sind, blieb zunächst unklar. Sicher ist, das vor allem Ungarn betroffen ist. Dort hatte sich die VR Leasing vor der Krise am stärksten engagiert. Anfang 2011 hatte die DZ Bank durchgegriffen und den früheren Norisbank-Chef Theophil Graband zum Vorstandsvorsitzenden der VR Leasing gemacht. Vor einigen Monaten wurden auch die übrigen Vorstände ausgetauscht. „Graband muss da mit dem Aufräumkommando durch“, sagte ein Insider.
Unterdessen kursieren Gerüchte an der Börse, dass auch die Deutsche Bank und die Commerzbank noch versteckte Leichen im Keller haben. Die Deutsche Bank gehörte am Mittwoch zu den größten Verlierern an der Börse. Die beiden größten deutschen Banken werden Branchengerüchten zufolge demnächst Tausende Mitarbeiter entlassen, um die Bilanzen zu verbessern