Der SPIEGEL macht wieder Werbung für die AfD: "Putins Puppen". Die Partei soll angeblich von Moskau ferngesteuert sein. Ob man damit Wähler abspenstig macht dürfte so zweifelhaft sein wie der Wahrheitsgehalt der Geschichte.
E-Mails aus dem russischen Staatsapparat belegen angeblich, wie Moskau AfD-Politiker für seinen Informationskrieg ausnutzen will. Die Rechtspopulisten dienen sich demnach als willige Helfer an, im Mittelpunkt steht der Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier.
Wie man Politiker füe einen Informationskrieg ausnutzen will bleibt dabei das Geheimnis der SPIEGEL-Redakteure.
Das Blatt fährt schweres Geschütz auf: Gemeinsame Recherchen mit dem ZDF, BBC und der italienischen "La Repubblica" zeigen anheblich wie Russland versucht, mit verdeckten Aktivitäten EU-Staaten zu destabilisieren.
Die Titelgeschichte des SPIEGEL zeichnet nach, wie mit Gefälligkeiten und finanziellem Aufwand durch das Hofieren und Fördern russlandtreuer Politiker, Wirtschaftsleute und Kulturschaffender ein kremltreues Narrativ verbreitet werden soll.
Im Zentrum des Skandals: Der AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier. Dem SPIEGEL liegt der Entwurf eines englischsprachigen "Aktionsplans" für die Wahlkampagne von Frohnmaier vor, in dem für dessen "materielle und mediale Unterstützung" geworben und dafür versprochen wird, dass der damalige Kandidat sich als Bundestagsabgeordneter nach Kräften für Moskauer Herzensthemen einsetzen werde: "Er wird ein unter absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter im Bundestag sein." Ein nützlicher Idiot also? Eine Puppe Putins?
Frohnmaier bestreitet die Authentizität des Papiers und behauptet, es nicht gekannt zu haben. Hat es der SPIEGEL möglicherweise selbst geschrieben? Das Thema dürfte die Diskussion der nächsten Woche bestimmen. Damit ist die AFD wieder in den Schlagzeilen. Ein großartiger Werbeerfolg für die Partei.