Kriminelle Clans und mafiaartige Strukturen unter den Einwanderern und Flüchtlingen sorgen beim BKA zunehmend für Alarm. Besonders tschetschenische Banden seien äußerst gewaltbereit.
Experten der BKA-Abteilung Schwere und Organisierte Kriminalität haben nach SPIEGEL-Informationen ein Jahr lang Erkenntnisse über auffällige Teile der tschetschenischen Community in Deutschland gesammelt.
Beteiligt waren neben neun Landeskriminalämtern auch Nachrichtendienste, der Zoll sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Codename der Operation: "Borste".
Die Ermittler stellten nun ihren vertraulichen Abschlussbericht fertig. Die Ergebnisse der Auswertung, die der SPIEGEL einsehen konnte, sind alarmierend.
Während in der Öffentlichkeit vor allem arabischstämmige Familienclans als Bedrohung für den Rechtsstaat wahrgenommen werden, können tschetschenische Banden, die ebenfalls häufig familiär verbunden sind, bislang oft im Verborgenen agieren und sin äußerst gewaltbereit.
Eine Autobombe tötete beispielsweise 2016 einen polizeibekannten Drogenhändler mitten auf einer viel befahrenen Straße in Berlin-Charlottenburg. Die Täter sind bis heute nicht ermittelt, die Spuren führen allerdings in die Tschetschenen-Szene.
Insbesondere in den Bereichen Drogenhandel, bandenmäßiger Diebstahl und Erpressung - oft in Zusammenhang mit Inkassoaufträgen - ist die Szene demnach stark vertreten.