Video-Affäre in Österreich: Bundestagspräsident Schäuble hält Erpressung Straches für möglich und spekuliert über Geheimdienstbeteiligung.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich in die Debatte um die Entstehung des Videos eingeschaltet, das zeigt, wie der jetzt zurückgetretene FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache 2017 auf Ibiza einer angeblichen russischen Oligarchin Staatsaufträge für Wahlkampfhilfe in Aussicht stellte.
Laut einem Bericht des stern, dem eine Audioaufnahme von Schäubles Aussagen vorliegt, sagte der 76-Jährige auf einer Veranstaltung an einem Freiburger Gymnasium am Montagnachmittag: "Da muss ja ziemlich viel Organisations- und Finanzkraft hinterstecken, diese Falle zu konstruieren, die ja nicht unintelligent war. (...) Was die da diesem Strache auf Ibiza vorgespielt haben, scheint einigermaßen plausibel gewesen zu sein. Der muss ja kein kompletter Idiot sein." Der CDU-Politiker kommt zu dem Schluss: "Irgendwie riecht's nach irgendwas wie einem Geheimdienst."
Schäuble hält es offenbar für möglich, dass Strache mit dem Video unter Druck gesetzt wurde. "Man fragt sich: Warum jetzt? Und wer hat es gemacht? Und zu welchem Zweck? Hat man gedacht, man kann den erpressen? Hat man ihn vielleicht die letzten zwei Jahre schon erpresst?", sagte der frühere Bundesinnenminister.