Daniel Cohn-Bendit fordert eine Fusion von SPD und Linkspartei – und glaubt an einen grünen Kanzler. Kann das die Genossen retten?
Daniel Cohn-Bendit , Ex-Sprecher der 68er Studentenbewegung in Paris und nach seiner Übersiedlung nach Deutschland Vordenker der Grünen, fordert in der taz die Vereinigung von SPD und SED-Linker. Im 30. Jahr des Mauerfalls, der das endgültige Ende des SED-Regimes besiegelte, soll die Partei wieder auferstehen.
Oder passiert dann eher das Gegenteil?
Daniel Cohn-Bendit in der taz: „Es geht um die Rettung der Sozialdemokratie, nicht der SPD. Die Linke ist sozialdemokratisch, die SPD soll wieder eine werden. Also rettest du die Sozialdemokratie, wenn die zersplitterten Linken zusammengehen. 13 und 7 bei der jüngsten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen sind zusammen 20 Prozent, damit ist man wieder ein Machtfaktor.”
Cohn-Bendit weitter: „Deutschland hat dann eine sozialdemokratische Partei, eine liberal-sozialökologische und eine christlich-demokratische, alle in vergleichbarer Größe. Dazu eine undefinierbare liberale Position, die um fünf Prozent kämpft und eine rechtsradikale Partei. Also regieren die Grünen entweder mit den Sozialdemokraten oder den Christdemokraten. Beziehungsweise, um zu dieser Konstellation zu kommen, regieren sie erst mit den Christdemokraten und dann den Sozialdemokraten."