Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, hat die Entscheidung der Veranstalter des am Mittwoch in Dortmund beginnenden Deutschen Evangelischen Kirchentages verteidigt, keine AfD-Vertreter einzuladen.
"Ich halte es für richtig, die AfD nicht zum Kirchentag einzuladen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben). "Bei den letzten Kirchentagen war sie ja eingeladen in Person einer kirchenpolitischen Sprecherin. Das war zu dem Zeitpunkt auch richtig so."
Doch mittlerweile sei diese Frau aus der AfD ausgetreten, und die Partei habe sich seitdem massiv radikalisiert. Göring-Eckardt sagte deshalb: "Der Kirchentag ist nicht dazu da, eine Plattform zu bieten für rassistische Ideologie. Deshalb können AfD-Mitglieder gerne kommen und singen, beten, diskutieren. Aber sie werden kein Podium für Hetze bekommen."
Die Grünen-Politikerin leitete 2011 den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden als Präsidentin. Seit 2013 gehört sie dem Präsidium des Kirchentages an. Vertreter der AfD wurden im Gegensatz zu Repräsentanten anderer Parteien in Dortmund nicht zu Podiumsdiskussionen eingeladen. Kirchentagspräsident Hans Leyendecker will damit nach eigenen Worten verhindern, "dass eine Veranstaltung des Kirchentages ein Podium für Propaganda für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie bietet".
Auch der Präsident des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strom, rechtfertigt dies damit, dass "Radikale kein Podium bekommen sollten".
Foto: Evangelische Kirche, über dts Nachrichtenagentur