Angeblich geht es den Deutschen so gut wie nie zuvor. Das hat der SPIEGEL in einer Umfrage herausgefunden.
Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger bewertet die wirtschaftliche Lage Deutschlands trotz der aktuellen Konjunkturschwäche immer noch ausgesprochen positiv. 58,3 Prozent beurteilen sie als "sehr gut" oder "gut". Das zeigt der SPON-Wirtschaftsmonitor des SPIEGEL in seiner ersten Auswertung.
Mit 22,7 Prozent schätzt lediglich knapp ein Fünftel der Befragten die aktuelle ökonomische Situation negativ ein, darunter nur 4,0 Prozent als „sehr schlecht“.
Die überwiegend positive Sicht auf die Wirtschaftslage wird dabei von Anhängern aller Parteien geteilt – bis auf eine Ausnahme: 52,9 Prozent der AfD-Wähler bewerten die Lage als "schlecht" oder "sehr schlecht", nur 25,7 Prozent als "gut" oder "sehr gut".
So positiv die Deutschen die Gegenwart einschätzen, so pessimistisch blicken sie allerdings in die Zukunft. Eine absolute Mehrheit von 53,3 Prozent glaubt, dass die Wirtschaftslage sich in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern wird. Weitere 38,7 Prozent rechnen mit keiner Veränderung, nur 5,9 Prozent erwarten eine Verbesserung.
Den dringendsten Handlungsbedarf in der Wirtschafts- und Sozialpolitik sehen 21 Prozent der Bundesbürger bei der Ungleichheit von Einkommen und Vermögen – Rang eins der wichtigsten Themen. Platz zwei belegte mit 16,3 Prozent der Umweltschutz und dessen Vereinbarkeit mit Wirtschaftsinteressen. Nur 6,2 Prozent der Befragten nannten die Arbeitslosigkeit und den Umbruch der Arbeitswelt als dringlichste Aufgabe, mit Abstand der kleinste Anteil aller Themenvorschläge.