Gewaltbereite deutsche Prepper haben sich in einem bislang unbekannten Online-Forum zusammengefunden, um sich für die Apokalypse und für einen "Bürgerkrieg" gegen Migranten und Muslime zu wappnen.
Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Demnach vernetze sich die Gruppe mit mehr als 3.500 registrierten Nutzern über das soziale Netzwerk VK aus Russland und bezeichne sich selbst als "Überlebensgruppe".
In dem Forum fänden sich neben Listen zur Notfallvorsorge zahlreiche Tipps zur Beschaffung von Waffen, auf legalem und illegalem Weg, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Einige ergingen sich in Tötungsfantasien, in denen Schwarze und Araber ermordet würden. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Waffenfunde bei Preppern in Deutschland gegeben, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf vertrauliche Analysen der Sicherheitsbehörden.
In rund 20 Fällen hätten solche Personen und Gruppen zur rechtsextremen Szene oder zum Reichsbürger-Milieu gehört. Immer wieder hielten Neonazi-Gruppen auch Schulungen zur "Krisenvorsorge" ab.
Trotzdem blieben die Sicherheitsbehörden bislang bei der Einschätzung, dass die Prepper-Szene an und für sich nicht verfassungsfeindlich sei, berichtet das Nachrichtenmagazin. Lediglich ein kleiner Teil sei radikal. "Viel zu lange haben die Sicherheitsbehörden Gruppierungen wie die Prepper pauschal als harmlose Spinner abgetan", sagte der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz dem "Spiegel". Hier müsse sich "ihre Analysefähigkeit dringend verbessern."
Foto: Rechtsextreme, über dts Nachrichtenagentur