In Frankreich wurden in diesem Jahr laut EU-Daten bereits mehr Asylerstanträge gestellt als in Deutschland.
Laut Zahlen der EU-Asylagentur EASO waren es dort zum Stichtag 24. November 124.383 Erstanträge und damit mehr als je zuvor, berichtet die "Welt" (Mittwochsausgabe). In Deutschland wurden bis dahin laut EASO 122.389 Anträge gestellt.
Bereits seit September liegt Frankreich laut den EASO-Daten in den meisten Wochen über dem deutschen Antragsniveau. Falls sich dieser Trend verstetigt, wird die Bundesrepublik in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2011 nicht mehr europäisches Hauptziel von Asylbewerbern sein.
Damals lag ebenfalls Frankreich (52.000) vor Deutschland (46.000). Während in Frankreich seither die Asylzuwanderung langsam aber stetig anstieg und 2018 erstmals die Hunderttausendermarke übertraf, wurden in Deutschland seit 2013 in jedem Jahr mehr als 100.000 Erstanträge gestellt.
Laut der EASO-Liste erreichten die Antragszahlen in Frankreich in der letzten vorliegenden Berichtswoche (bis zum 24. November) ein Jahreshoch mit 3.444 Anträgen. Hauptherkunftsstaaten in Frankreich sind laut EASO in diesem Jahr Afghanistan (8 Prozent aller Antragssteller), Albanien (7), Georgien (6), Guinea (5) und Bangladesch (4). In Deutschland sind es demnach Syrer (19), Iraker (9), Türken (8), Nigerianer (7) und Iraner (7).
Foto: Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur