Die Fridays-for-Future-Bewegung geht nach Auffassung der Feministin und Autorin Verena Brunschweiger bei ihren Protesten nicht weit genug. "Den wichtigsten Punkt klammern die Demonstranten immer aus. Und der lautet: Es liegt auch und vor allem an den Massen von Menschen, dass wir so große Umweltprobleme haben", sagte Brunschweiger der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Der wichtigste Beitrag, den jeder Einzelne zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen könne, sei der Verzicht auf ein Kind.
Brunschweiger warnte, die Welt stehe kurz vor dem ökologischen Kollaps. "Die Bevölkerung ist dabei die treibende Kraft, wenn man zum Beispiel fragt: Wieso brauchen wir so viel Energie? Wieso wird so viel Müll produziert? Das liegt schlicht und einfach daran, dass wir auf dieser Erde so wahnsinnig viele Menschen sind. Davon müssen wir wieder runter, weil wir sonst noch schneller in den Graben fahren."
Die Autorin bezeichnete es zugleich als "gruselig", wenn ausgerechnet die AfD Fragen der Familienplanung und der Geburten in den Vordergrund stelle. "Denn die AfD will ja möglichst viele `deutsche Kinder`. Das weckt bei mir Erinnerungen an unselige frühere Zeiten."
Sie wolle auch keine ungarischen Verhältnisse. In Ungarn sollten Frauen mit Steuerbefreiungen und Zuschüssen für große Autos dazu bewegt werden, möglichst viele Kinder zu bekommen, kritisierte Brunschweiger. "Das ist die vollkommen falsche Richtung."
Die Autorin machte zugleich deutlich, dass es nicht ihr Ziel sei, Müttern und Vätern ein schlechtes Gewissen zu machen. Wohl aber will sie künftige Entscheidungen beeinflussen, wie sie der NOZ sagte: "Es geht mir um junge Paare, die sich heute überlegen: Wollen wir zwei oder drei Kinder, oder reicht vielleicht auch eines? Die möchte ich ermutigen."
Brunschweiger ist im vergangenen Jahr mit dem Buch "Kinderfrei statt kinderlos" bekannt geworden.
Darin heißt es gleich zu Beginn: "Kinder in diese Welt zu setzen ist wie Holz in ein brennendes Haus zu tragen." Anfang März erscheint ihr neues Buch "Die Childfree-Rebellion".
Foto: Fridays-for-Future-Protest, über dts Nachrichtenagentur