Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin hat sich irritiert zu Berichten über eine angeblich gefallene Entscheidung im SPD-Parteiausschlussverfahren gegen seine Person geäußert.
"Ich weiß von nichts, die SPD hat mir nichts mitgeteilt", sagte Sarrazin am Donnerstagmittag dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Sollten die Berichte zutreffen, werde er auf jeden Fall Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Landesschiedsgerichtes der Berliner SPD einlegen, so Sarrazin weiter. "Ich ziehe vor das Bundesschiedsgericht – mein Anwalt hat schon den entsprechenden Auftrag."
Die SPD-Spitze hatte den Ausschluss Sarrazins aus der Partei beantragt. Es ist das bereits dritte Parteiordnungsverfahren gegen den Berliner.
Seine Gegner werfen ihm Rassismus und parteischädigendes Verhalten vor. Im Sommer 2019 hatte das Parteigericht im Berliner SPD-Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf, wo Sarrazin lebt, entschieden, dass die SPD ihn ausschließen darf. Dagegen ha
tte Sarrazin Berufung eingelegt, weshalb sein Fall nun vor der Landesschiedskommission der Berliner SPD verhandelt wurde.
Laut eines Berichts der österreichischen Nachrichtenagentur APA hatte diese am Mittwochabend die Entscheidung getroffen, Sarrazin auszuschließen. Eine besondere Rolle soll laut Informationen der APA Sarrazins jüngstes Buch "Feindliche Übernahme" sowie der Auftritt des SPD-Mitglieds auf einer Veranstaltung der FPÖ im Europawahlkampf gespielt haben.