Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich trotz des sich weiter ausbreitenden Coronovirus gegen sofortige Schließungen der deutschen Grenzen ausgesprochen.
"Wir sind gemeinsam mit allen Gesundheitsministern aus der Region zu dem Ergebnis gekommen, zu diesem Zeitpunkt wäre eine Grenzschließung oder auch Einschränkung nicht verhältnismäßig", sagte Spahn dem Fernsehsender n-tv am Freitag. Eine Grenzschließung hätte laut Spahn Auswirkungen auf die Versorgung Deutschlands, man müsse die Verhältnismäßigkeit prüfen.
Allerdings habe sich die Lage in den vergangenen Tagen in Deutschland verändert. "Es gibt viel mehr Infektionen und Infektionsketten, die wir noch nicht alle nachvollziehen können", so Spahn.
Das Risiko für die Gesamtgesellschaft sei gestiegen, das Risiko für den Einzelnen sei in Deutschland gering bis mäßig. In der Diskussion um mögliche Absagen von Großveranstaltungen forderte Spahn eine differenzierte Sichtweise. Man müsse unterscheiden, ob die Teilnehmer einer Großveranstaltung aus besonders vom Coronavirus betroffenen Ländern wie China sowie Japan kommen, oder ob sie aus der Region kommen. "Das macht natürlich einen Unterschied", so der Bundesgesundheitsminister.
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur