Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, schließt im Kampf gegen das Coronavirus eine gesetzliche Pflicht zur Nutzung der geplanten App zur Kontaktverfolgung nicht aus.
"Sollte sich nach ein paar Wochen herausstellen, dass wir mit Freiwilligkeit nicht weiterkommen, müssen wir über andere Lösungen diskutieren", sagte Kuban dem "Handelsblatt". Um die Zahl der Neuinfektionen zu minimieren, brauche es schnelle Hinweise und Tests bei möglichen Kontakten.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass das auch die Mehrheit der Deutschen so sieht und deshalb die Apps nutzen und freischalten wird", sagte Kuban weiter. Die ersten Nutzungszahlen bei der Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts machten jedenfalls Hoffnung. Mit Blick auf die geplante Corona-Warn-App verlangte der JU-Chef, "dass wir Transparenz schaffen, wo und wie die Daten gespeichert und wann sie auch wieder gelöscht werden".
Wer offen kommuniziere und Perspektiven aufzeige, schaffe Vertrauen. Tracking-Apps seien zwar nicht der neue Impfstoff, aber sie zeigten einen Weg auf, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. "Südkorea hat das Virus auch mit Zuhilfenahme von anonymem Handytracking bislang erfolgreich eingedämmt."
Foto: Frau mit Telefon am Ohr, über dts Nachrichtenagentur