Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, hat die Austrittsdrohung von US-Präsident Donald Trump gegenüber der Weltgesundheitsorganisation WHO scharf kritisiert. "Es ist selten ratsam, eine multilaterale Organisation zu verlassen – schon gar nicht während einer weltweiten Krise.
Nationale Alleingänge bringen in dieser Lage nichts", sagte der CDU-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben).
Beyer appellierte an die Bereitschaft Washingtons zur Zusammenarbeit: "Bei aller berechtigten Kritik an der WHO und aller berechtigten Skepsis gegenüber China: Die USA müssen weiter mit der Weltgesundheitsorganisation kooperieren, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Und auch, um ihre eigenen Einflussmöglichkeiten nicht zu verlieren", mahnte der CDU-Bundestagsabgeordnete.
Beyer warf Trump wahltaktische Motive für seine Drohungen gegen die WHO vor: "Ein Zahlungsstopp und der Austritt aus der WHO wären unverantwortlich – und vor allem innenpolitisch und mit der Anti-China-Agenda eines Präsidenten im Wahlkampf zu erklären", so Beyer.
Foto: Donald Trump, über dts Nachrichtenagentur