Die Proteste in den USA gegen Polizeigewalt reißen nicht ab. In zahlreichen Städten gingen Tausende Menschen in der sechsten Nacht in Folge auf die Straße, wobei es wieder an vielen Orten zu Ausschreitungen kam.
Unter anderem gab es in Washington, New York und Philadelphia Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Fahrzeuge standen in Flammen. Zudem waren auf Fernsehbildern Plünderungen zu sehen. Laut eines Berichts des US-Nachrichtensenders CNN wurden in mehr als 40 Städten Ausgangssperren verhängt, mehr als 15 US-Bundesstaaten mobilisierten die Nationalgarde.
Auch direkt vor dem Weißen Haus versammelten sich Demonstranten, US-Präsident Donald Trump musste übereinstimmenden Medienberichten zufolge zwischenzeitlich in einen Bunker gebracht werden.
Trump selbst macht vor allem linksradikale Gruppen für die aktuellen Ausschreitungen verantwortlich. Er kündigte an, die sogenannte "Antifa" als Terrororganisation einstufen zu wollen, ohne weitere Details zu nennen. Zudem rief er die Gouverneure der US-Bundesstaaten zu einer härteren Gangart gegen die Protestler auf.
Auslöser der aktuellen Protestwelle war der Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai. Einer von insgesamt vier beteiligten Polizeibeamten hatte nach der Festnahme minutenlang auf dem Nacken des Mannes gekniet. Das Opfer rief während des Vorgangs mehrfach "I can’t breathe!". Später wurde sein Tod bekannt gegeben. Passanten hatten den Verlauf des Einsatzes gefilmt. Der Tatverdächtige wurde nach dem Vorfall aus dem Polizeidienst entlassen und später festgenommen. Er wurde wegen Mordes angeklagt.
Foto: US-Polizeiauto, über dts Nachrichtenagentur