Gold fällt vorübergehend auf 2,5-Monatstief. Durch die andauernde Abwertung des Chinesischen Yuan, die Gold in lokaler Währung verteuert, könnte auch die chinesische Goldnachfrage derzeit verhaltener ausfallen.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis ist gestern zwischenzeitlich deutlich unter 1.280 USD je Feinunze gefallen. Dies war wohl den festen Aktienmärkten und dem vorübergehenden Anstieg der Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen geschuldet, die Gold als Investment unattraktiver erscheinen lassen.
Durch die andauernde Abwertung des Chinesischen Yuan, die Gold in lokaler Währung verteuert, könnte auch die chinesische Goldnachfrage derzeit verhaltener ausfallen. Aus Indien werden ebenfalls preisbelastende Nachrichten für Gold berichtet. Denn während der laufenden Parlamentswahlen hat die Regierung den Transport von Bargeld für Einzelpersonen eingeschränkt, was zu geringeren Goldkäufen führen könnte. Der Verband der indischen Schmuckhändler schätzt daher, dass die Goldimporte im April und Mai nur jeweils 20 Tonnen betragen dürften, nach 50 Tonnen im März.
In Südafrika werden heute die gestern begonnenen Gespräche zwischen den Platinproduzenten und der radikalen Gewerkschaft AMCU fortgesetzt. Eine Annahme des deutlich verbesserten Angebots der Unternehmen durch die Gewerkschaft scheint fraglich, denn AMCU sieht das Angebot weiterhin als „weit entfernt“ von ihren Forderungen an. Streitpunkt sind wohl Zusatzzahlungen wie Prämien und Lebenshaltungszuschläge. Das Angebot der Produzenten von 12.500 ZAR pro Monat bis Mitte 2017 enthält diese Zulagen, AMCU fordert den Betrag aber ohne Sonderzahlungen. Der Streik könnte sich also noch länger hinziehen.