Die Beschlüsse des EU-Gipfels über ein Hilfspaket für die von der Krise betroffenen Staaten kommen nach Ansicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) der deutschen Wirtschaft zugute. "Unter dem Strich profitieren wir", sagte Scholz der Wochenzeitung "Die Zeit". Deutschland sei eine global vernetzte Volkswirtschaft.
"Unsere Unternehmen profitieren davon, dass sie nicht nur den deutschen Markt, sondern die ganze Welt und vor allem Europa beliefern können." Die Sicherheit deutscher Arbeitsplätze hänge davon ab, dass es in Europa möglichst schnell wieder aufwärts gehe.
Scholz zeigte sich zuversichtlich, dass der Deal auch den Zusammenhalt in der EU stärkt. "Wer zusammen Kredite aufnimmt und sie zusammen zurückzahlt, der erreicht eine neue Dimension der Gemeinsamkeit", sagte er. "Das verändert die politische Statik auf eine dramatische Weise."
In der Wochenzeitung kritisierte der SPD-Politiker Niedrigsteuerländer wie die Niederlande, die im Milliardenpoker der EU-Staaten für eine Kürzung der Hilfszahlungen gekämpft haben. "Es kann nicht sein, dass man anderen Ländern sagt, sie sollten die Steuern erhöhen, um ihre Staatshaushalte zu sanieren, aber dann selbst mit niedrigen Steuern die Firmen aus diesen Ländern anlockt."
Foto: Olaf Scholz, über dts Nachrichtenagentur