Hohe Volatilität bei Gold und Silber könnte physische Käufer abschrecken. Die Edelmetallpreise sind gestern Achterbahn gefahren. Kurz zuvor hatte EZB-Präsident Draghi einer monetären Lockerung der EZB-Politik einen Dämpfer erteilt. Folge: Euro rauf.
Von Commerzbank Commodity Research
Die Edelmetallpreise sind gestern Achterbahn gefahren. Zur Mittagszeit gaben Gold und vor allem Silber zunächst merklich nach. Gold markierte kurzzeitig ein 2½-Monatstief von weniger als 1.270 USD je Feinunze, Silber rutschte erstmals seit Ende Dezember vorübergehend unter die Marke von 19 USD je Feinunze.
Kurz zuvor hatte EZB-Präsident Draghi einer monetären Lockerung der EZB-Politik einen Dämpfer erteilt. Dies spricht zwar für einen festeren Euro, der die Edelmetallpreise unterstützen sollte. Offenbar überwog bei den Marktteilnehmern aber die Meinung, dass dadurch weniger Liquidität in den Markt gepumpt werden dürfte. Im weiteren Handelsverlauf kam es dann zu einer massiven Gegenbewegung, die Gold bis auf annähernd 1.300 USD und Silber auf fast 20 USD katapultierte.
Russlands Präsident Putin hatte neue Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine angekündigt. Zudem machten Gerüchte die Runde, dass es in Moskau eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz geben könnte, die sich schlussendlich nicht bestätigten. Die starken Preisschwankungen bei Gold und Silber gingen mit hohen Handelsvolumina an der Terminbörse COMEX einher.
Vor allem bei Silber wurden gestern mit 130 Tsd. Kontrakten doppelt so viele Futures gehandelt wie in den Tagen zuvor, was auf spekulativ und technisch orientierte Investoren hindeutet. Die hohe Volatilität könnte aber physische Käufer abschrecken, was die Preise kurzfristig belasten würde.