Gold steigt nur kurzzeitig über 1.300 USD, steigende Aktienmärkte und ETF-Abflüsse sorgen für erneuten Rückgang.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis überstieg gestern vorübergehend die Marke von 1.300 USD je Feinunze, allerdings gab es keine neuen Nachrichten, die diese Bewegung rechtfertigten. Im Fahrwasser von Gold verteuerte sich Silber überproportional. Während Silber seine gestrigen Gewinne größtenteils verteidigen konnte, hat Gold über Nacht sämtliche Gewinne bereits wieder abgegeben und handelt am Morgen bei rund 1.290 USD. Wir führen dies auf die sehr festen Aktienmärkte zurück – der Dow Jones Industrial Average zum Beispiel erreichte gestern ein neues Allzeithoch. Auch meldete der SPDR Gold Trust, der weltweit größte Gold-ETF, für gestern erstmals seit Monatsbeginn wieder Abflüsse von 2,4 Tonnen.
Die Platin- und Palladium-ETFs verzeichneten dagegen gestern Zuflüsse von 26 Tsd. bzw. 52 Tsd. Unzen – in beiden Fällen ist dies auf südafrikanische ETFs zurückzuführen. Die Platinproduzenten in Südafrika versuchen weiterhin, den Streik unter Umgehung der Gewerkschaftsführung von AMCU zu beenden. Lonmin, der weltweit drittgrößte Platinproduzent, plant offenbar, Ende des Monats seine Minen wieder in Betrieb zu nehmen. Das Unternehmen will dafür zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um die Sicherheit der rückkehrwilligen Arbeiter zu gewährleisten. Für den Fall, dass die Produzenten ihr Vorhaben weiter verfolgen und sich direkt an die Arbeiter wenden, hat AMCU eine neue Eskalationsstufe angekündigt.