Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt sich offenbar gemeinsam mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dafür ein, ein neues Flüchtlingslager auf Lesbos zu errichten.
Gebaut und betrieben werden soll die Einrichtung von der Europäischen Union, berichtet die "Bild" unter Berufung auf Brüsseler Kommissions- und Berliner Regierungskreise. Gleichzeitig ist Merkel nach Informationen der Zeitung offen dafür, mehr Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen als bislang bekannt.
Über die genaue Zahl soll demnach bei einem Treffen mit der SPD beraten werden, welches noch in dieser Woche stattfinden soll. Die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen nach Deutschland, in jedem Fall hunderte Kinder mit ihren Eltern, womöglich sogar tausende, solle laut Merkel als "einmalige Aktion" gekennzeichnet werden, schreibt die "Bild" unter Berufung auf Regierungskreise.
Auch in der Präsidiumssitzung der CDU am Montagvormittag war die Aufnahme von Flüchtlingen Thema. Laut Teilnehmerangaben sagte Merkel in der Sitzung: "Das ist eine menschliche Tragödie. Die Zustände dort sind uns nicht würdig."
Merkel sagte dem Bericht der Zeitung zufolge weiter: "Es gibt keine funktionierende europäische Migrationspolitik. Und unterschiedliche Auffassungen in Koalition. Seit über einem Jahr haben wir immer mehr Kommunen, die Flüchtlinge aufnehmen wollen. Ein wichtiger Punkt wäre jetzt die Europäisierung des Aufnahmezentrums."
Foto: Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur