Die zweite Corona-Welle hat in Deutschland zu Beginn der Woche einen Wendepunkt überschritten - was sich in nunmehr deutlich zurückgehenden Infektionszahlen und einer spürbaren Verlangsamung der Flut an neuen Intensivpatienten äußert.
Bereits am Montag war die Zahl der Corona-Neuinfektionen gegenüber dem ersten Werktag der Vorwoche stagniert, nachdem die Steigerungsrate zwei Wochen zuvor noch über 100 Prozent betragen hatte.
Am Dienstag meldeten die 401 kreisfreien Städte und Landkreise mit 16.566 Neuinfektionen einen spürbaren Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber der Vorwoche.
Auch der auf dieser Datenbasis berechnete 7-Tage-R-Wert sank den 15. Tag in Folge. Die Zahlen, die das Robert-Koch-Institut (RKI) frühmorgens veröffentlicht, weichen stets etwas von den direkten Abfragen der Gesundheitsämter ab, zeigen aber stets in dieselbe Richtung und hatten erst am Morgen die in der Kommunenabfrage vom Montagabend beobachtete Stagnation bei den Neuinfektionszahlen weitgehend bestätigt.
Auf den Intensivstationen nimmt die Zahl der Covid-19-Patienten noch zu, aber auch hier hat sich das Tempo verlangsamt, auf eine Steigerungsrate von 1,5 Prozent gegenüber dem Vortag. Das bedeutet, die Zahl der belegten Intensivbetten verdoppelt sich nicht mehr wie noch vor Kurzem innerhalb von zehn Tagen, sondern bei gleichbleibender Steigerungsrate innerhalb von etwa 48 Tagen, am Dienstagabend lag sie bei 3.064.
Anders als bei den Neuinfektionszahlen ist die Statistik der Intensivstationen kaum anfällig für Wochentagseffekte. Einzig bei den Todesfallzahlen gab es am Dienstag keinen positiven Trend zu beobachten: 191 neue Fälle wurden binnen 24 Stunden bekannt, in denen Menschen mit einer Corona-Infektion starben, so viele wie seit Ende April nicht mehr.
Dabei ist aber stets unklar, ob die Betroffenen lediglich mit, oder ursächlich wegen einer Covid-19-Erkrankung ums Leben kamen.
Foto: Weggeworfener Mund-Nasen-Schutz im Herbst, über dts Nachrichtenagentur