Die Niederlande schickten gestern 40 Militärpolizisten und 20 forensische Experten der Polizei zur MH17-Unglückstelle. Heute kommt raus, dass auch ein bewaffneter Militäreinsatz zur Sicherung der Untersuchung "nicht ausgeschlossen" ist. - Australien schickt 190 Einsatzkräfte, "die zum Teil bewaffnet sind".
Die Niederlande, die die internationale MH17-Untersuchung offiziell leiten, schließen einen bewaffneten Militäreinsatz zur Sicherung der Untersuchung an der Absturzstelle nicht aus.
Für den fall, dass der Schutz der Experten in dem Katastrophengebiet von den prorussischen Separatisten nicht endlich gewährleistet werden kann, hält sich die Regierung die bewaffnete Militäroption ausdrücklich offen, wie heute bekannt gegeben wurde. Für einen solchen Einsatz sei aber die Zustimmung sowohl der Regierung in Kiew als auch der Separatisten nötig, sagte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag.
Am Freitagabend flogen bereits 40 niederländische Militärpolizisten von Eindhoven aus in die Ostukraine ab. Sie seien aber zunächst nicht bewaffnet und sollen auch keine Uniformen tragen, betonte Rutte.
Auch Australien entsendet Einsatzkräfte zum Schutz der Ermittler in die Ukraine. Premierminister Tony Abbott sprach von 190 Soldaten und Polizisten, die "zum Teil bewaffnet sein könnten". Es gehe um eine "humanitäre Mission", deren Bedingungen noch in einem Abkommen mit Kiew festgelegt würden.