Nach den Protesten gegen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes am Mittwoch in Berlin bekommt die Staatsanwaltschaft viel zu tun.
Auf 19 Versammlungen habe es 365 Festnahmen gegeben, 77 Polizisten seien verletzt worden, teilte die Berliner Polizei am Donnerstag mit. Insgesamt seien 257 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Dabei geht es unter anderem um schweren Landfriedensbruch, tätlichen Angriff und versuchte Gefangenenbefreiung.
Offiziell zählte die Polizei vor dem Brandenburger Tor bis zu 9.000 Demonstranten. Gegen die wurden ab dem Mittag Wasserwerfer eingesetzt, weil Mindestabstände und die Maskenpflicht nicht eingehalten wurden - und sich die Teilnehmer weigerten, den Versammlungsort zu verlassen. Einzelne Gruppen aus der Ansammlung hätten die Einsatzkräfte massiv angegriffen, hieß es nun seitens der Polizei.
Bei einigen Einsatzkräften seien die Helmvisiere hochgerissen und Reizgas ins Gesicht gesprüht worden.
Außerdem seien die Beamten mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik beworfen worden. Etwa 40 Hooligans hätten zudem versucht, die Absperrlinien im Simsonweg zu durchbrechen, um in Richtung Reichstag zu gelangen. Das unterband die Polizei nach eigenen Angaben ebenfalls durch den Einsatz von Reizgas.
In mindestens drei Fällen sollen Unbekannte eine Festnahme von Personen verhindert haben, indem sie die Beamten angriffen. "Einzelne Personen nahmen die vor Lokalen stehenden Stühle sowie Tische auf und bewarfen die Einsatzkräfte damit", heißt es im Polizeibericht. Eine weitere Demonstration mit etwa 1.500 Teilnehmern der Marschallbrücke sei hingegen "überwiegend störungsfrei" beendet worden. Insgesamt waren 2.500 Beamte aus neun Bundesländern im Einsatz gewesen.
Foto: Böller-Wurf bei Corona-Protest am 18.11.2020, über dts Nachrichtenagentur