Der Deutsche Landkreistag hat die Verschärfung des Corona-Lockdown kritisiert.
"Ich habe meine Zweifel, ob mit Bewegungseinschränkungen und Kontaktverboten zu mehr als einer Person außerhalb des eigenen Haushalts nicht der Bogen überspannt wird", sagte Präsident Reinhard Sager den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). "Wir bringen damit jedenfalls große Teile der Bevölkerung in Schwierigkeiten, auf deren Mitmachen wir angewiesen sind."
Vor allem in den ländlichen Räumen, in denen zwei Drittel der Bevölkerung lebten, wirkten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von 15 Kilometern besonders. Die Beschlüsse zu den Schulen seien ebenfalls "sehr weitgehend", fügte Sager hinzu. Wechselunterricht sei immer noch besser als bloßer Distanzunterricht.
"Hier muss es gelingen, spätestens im Februar, nach Möglichkeit zumindest in Landkreisen mit einer Inzidenz von unter 100, früher zu Öffnungen zu gelangen."
Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus verteidigte die Beschlüsse: "An der Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns führte kein Weg vorbei. Vor dem Hintergrund der Virusmutationen, der anhaltend hohen Infektionszahlen und der Todesraten war es unumgänglich, die Kontakte noch stärker zu beschränken und Hotspot-Strategien für besonders betroffene Regionen zu beschließen", sagte er am Dienstagabend. Wichtig sei, dass die Schutzmaßnahmen für die Alten- und Pflegeheime "konsequent" umgesetzt werden. "Der Einsatz von Freiwilligen muss dort jetzt schnell auf den Weg gebracht werden", so Brinkhaus.
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur