Die Mehrzahl der deutschen Bundesländer beginnt in diesen Tagen damit, besonders gefährdeten Gruppen eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 anzubieten. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine Umfrage unter den 16 Bundesländern. Sie folgen damit einer Empfehlung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern und nutzen die Möglichkeiten der neuen Corona-Impfverordnung, die am Mittwoch, dem 1. September, in Kraft getreten ist.
Einige Länder hatten schon zuvor mit dem Impfen begonnen, weshalb bisher etwa 13.000 sogenannte Booster-Spritzen verabreicht worden sind. Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) ist nach Angaben der der Zeitung bis zum Jahresende mit 10 bis 10,5 Millionen Auffrischungen zu rechnen, davon allein 3,14 Millionen im laufenden Monat. Danach fällt die Zahl auf 2,5 Millionen im Oktober und auf 1,4 Millionen im November ab. Das hat auch damit zu tun, dass die meisten Länder Ende September ihre Impfzentren schließen wollen. Von dann an wird es die Injektionen vor allem von niedergelassenen Medizinern, Betriebsärzten, einigen Impfteams und Krankenhäusern geben. Vereinzelte Regionen halten Impfzentren im "Standby-Modus".
Eine Drittimpfung, beziehungsweise im Falle von Johnson & Johnson eine Zweitimpfung, ist für Personen vorgesehen, deren Impfschutz mindestens sechs Monate zurückliegt, also spätestens im März erfolgt ist. Im Fokus stehen Hochbetagte, Pflegebedürftige, Vorerkrankte und Personen mit einer geschwächten Immunabwehr. Auch für Covid-19-Genesene kommt die Impfung in Frage, des Weiteren für Impflinge, die bisher nur die Vektorpräparate von Astrazeneca oder Johnson&Johnson erhalten haben. Booster-Impfungen finden ausschließlich mit den mRNA-Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna statt. Eine Empfehlung der Drittimpfung durch die STIKO steht noch aus.
Foto: Warteschlange vor Corona-Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur