Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, will finanzielle Sanktionen für Impfverweigerer. Das schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Welt" (Samstagausgabe). "Die Konsequenzen, die aus der Entscheidung gegen eine Impfung resultieren, können sehr wohl den Individuen zugeordnet werden - beispielsweise über höhere Versicherungsbeiträge für Ungeimpfte oder Selbstbehalte", argumentierte er.
"Impfverweigerer (ohne medizinische Indikation) würden wegen der aus ihrem Verhalten resultierenden externen Effekte auf andere und das Gesundheitssystem dadurch finanziell sanktioniert", so Hüther weiter. "Offenkundig schätzen die Betreffenden das Risiko von Covid-19 gering, der finanzielle Schaden bei Eintritt sollte aber so groß sein, dass starke Anreize für eine Impfung wirken. Impfverweigerer würden damit nicht aus dem Gesundheitsschutz herausgenommen, sondern nur aus dessen solidarischer Finanzierung", so der Ökonom. "Erst einmal" könne es solche Sanktionen nur in der Gesetzlichen Krankenversicherung geben, schreibt Hüther. "Der damit verbundenen teilweisen Abkehr vom Solidarprinzip steht aber das Schutzinteresse der gesamten Solidargemeinschaft vor übergebührlicher Inanspruchnahme entgegen."
Foto: Leere Kabine in einem Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur