Politik und Medien verstrickenen sich in Sachen Impfung in immer größere Widersprüche. Zweifel, ob der Booster gegen Omikron hilft. Virologe Streeck sehr skeptisch bei Impfpflicht und Dauer-Impfungen. Der Schutz könne insbesondere nach mehreren Impfungen abnehmen.
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck steht einer möglichen allgemeinen Impfpflicht "sehr skeptisch" gegenüber. Praktisch vorstellen könne er sich eher eine temporäre Impfpflicht, "angepasst an die Gefährlichkeit des Virus", sagte Streeck im Videocast "19 - die Chefvisite". Denn noch sei unklar, wie gut die Impfung gegen neue Varianten des Coronavirus schütze.
Der Schutz könne insbesondere nach mehreren Impfungen abnehmen: "Die Immunantwort verengt sich", so der Virologe, der auch dem Corona-Expertengremium der Bundesregierung angehört. Daher seien Dauer-Impfungen und immer mehr Auffrischungen wie beim Boostern "langfristig nicht praktikabel". Impfstoffe müssten für eine Langzeitwirkung angepasst werden. Unverständnis zeigte Streeck gegenüber dem Warten vieler Ungeimpfter auf neue Präparate wie Totimpfstoffe oder den neu zugelassenen Proteinimpfstoff von Novavax. Sie seien "chemisch hergestellt wie auch mRNA-Impfstoffe" und in der Wirkung vergleichbar.