Mit lautem Hupen protestieren Trucker in Ottawa gegen die Coronaregeln und Impfzwang. Ein Richter will den Krach nun eindämmen – mit einer einstweiligen Verfügung.
Lastwagenfahrer in Ottawa wurden angewiesen, das Hupen zu unterlassen, da der anhaltende Protest die Stadt lahmgelegt hat. Das laute und ständige Hupen der Lastwagen ist zu einem der charakteristischen Merkmale der Bewegung gegen die kanadischen Impfstoffvorschriften geworden. Doch Richter Hugh McLean hat nun angeordnet, dass sie für die nächsten 10 Tage verstummen müssen.
"Das Hupen ist kein Ausdruck eines großen Gedankens, von dem ich weiß", sagte Richter McLean in seinem Urteil vom Montag. Der anhaltende laute Protest habe das Recht der Bürger auf Ruhe beeinträchtigt, sagte der Richter. Das laute Hupen von etwa 400 bis 500 Lastwagen hatte bei Anwohnern und Geschäftsinhabern für Unmut gesorgt. Unterdessen hat sich der Protest des Freedom Convoy auf mehrere andere Städte ausgeweitet und richtet sich gegen die Vorschrift, dass Trucker geimpft sein müssen, um die US-Grenze zu passieren.
Die Lkw-Fahrer hatten Anfang Januar begonnen, gegen die Impfvorschriften beim Überqueren der Grenze zu den USA zu protestieren. Inzwischen sind die Demonstrationen zu einem allgemeinen Protest gegen die Regierung Trudeaus und dessen Coronapolitik angewachsen. Angesichts der Blockade des Zentrums der Hauptstadt und der erzwungenen Schließung von Geschäften steht die Stadtverwaltung unter Druck.
Um die Demonstrationen zu beenden, untersagte die Polizei am Sonntag die Mitnahme von Treibstoff und anderen Hilfsgütern zu den Kundgebungen. Die Beamten haben seitdem mehrere Menschen festgenommen, mehrere Fahrzeuge beschlagnahmt und Hunderte von Strafzetteln ausgestellt.