Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat nach zwei Jahren der Corona-Pandemie deutlich abgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten. In den Anfangsmonaten der Pandemie im Jahr 2020 waren demnach der gesellschaftliche Zusammenhalt und das Vertrauen der Deutschen in die demokratischen Institutionen stark angestiegen.
Davon ist der Umfrage zufolge zwei Jahre später nur noch wenig übrig. Im Februar 2022 meinten 59 Prozent der Befragten, die meisten Menschen kümmerten sich nicht um ihre Mitmenschen. Im ersten Sommer der Pandemie im Jahr 2020 sah das ganz anders aus. Damals waren der Studie zufolge nur 21 Prozent der Befragten der Ansicht, die meisten Menschen kümmerten sich in Wirklichkeit gar nicht darum, was ihren Mitmenschen geschehe. Auch die Zahl derer, die der Meinung sind, in der deutschen Gesellschaft gebe es so viel Streit, wie noch nie, hat der Studie zufolge deutlich zugenommen. Bei der jüngsten Befragung im Februar waren es 57 Prozent, während im Dezember 2020 nur 42 Prozent der Befragten dieser Aussage zustimmten. Das Vertrauen in Institutionen und die Demokratiezufriedenheit haben im gleichen Zeitraum stark abgenommen. Im Februar gaben nur 18 Prozent an, der Bundesregierung zu vertrauen. Im Sommer 2020 waren es noch 45 Prozent. Mit der Demokratie in Deutschland waren damals noch 61 Prozent der Befragten zufrieden, in diesem Februar waren es hingegen nur noch 42 Prozent. Die Bertelsmann-Stiftung hat für ihre jüngste Erhebung im Februar 1.000 Personen online befragt.
Foto: Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur