Rabenschwarzer Jahresauftakt an den Börsen: Die erste Handelswoche war die schlechteste Kursentwicklung in den USA seit 2011 und für den DAX sogar die schlechteste in der Nachkriegszeit. - China weiter im Fokus.
von Andreas Männicke
Die Weltbörsen wurden mit 2 gewaltigen China-Böllern in das neue Jahr des Affen geschickt. Aufgrund schwacher Konjunkturdaten in China wurde der Handel an der Börse an 2 Tagen mit einem Minus von jeweils 7 Prozent ausgesetzt, was die Anleger auch global verunsicherte. Zusätzlich wurde der Yuan (Renmimbi) gegenüber dem US-Dollar mehrfach abgewertet, was zu Kettenreaktionen bei Schwellenländerwährungen führte.
Hinzu kamen geopolitische Risiken wegen des sich verschärfenden Konflikts Saudi-Arabien gegen Iran, die ihre diplomatischen Beziehungen abbrachen. Nord-Korea zündete erstmals eine Wasserstoffbombe, was als großer Erfolg gefeiert wurde, die restliche Welt aber in Angst und Schrecken versetzte. In Deutschland macht das „Antanzen der Nord-Afrikaner“ in der Silvesternacht Sorgen. Dieses Jahr begann damit sehr turbulent und verspricht weiterhin sehr abwechslungsreich zu werden.
Schwacher Börsenstart ins „Jahr des Affen“
Das „Jahr des Affen“ ist nach dem chinesischen Horoskop das Jahr der Überraschungen, in dem nichts planbar, aber vieles ist gleichzeitig in Bewegung ist. Es ist das Jahr, wo unkonventionelle Methoden zur Lösung alter, aufgestauter Probleme sorgen werden. Wagemut führt zum Erfolg.
So verwundert es nicht, dass das neue „Jahr des Affen“ gleich zu Jahresbeginn mit einem Paukenschlag bzw. einem gewaltigen China-Böller begann, der alle Anleger zunächst zutiefst verunsicherte. Die erste Handelswoche war die schlechteste Kursentwicklung in den USA seit 2011 und für den DAX sogar die schlechteste in der Nachkriegszeit. Es gab Verluste von über 1000 Indexpunkten in Deutschland beim DAX von 10.800 auf 9843 Indexpunkte und in den USA beim Dow Jones Industrial Index (DJI) von 17.500 auf 16.346 Indexpunkte. Die meisten asiatischen und europäischen Börsen gingen auch gleich zu Jahresbeginn in die Knie. Auch die osteuropäischen Aktien verloren erheblich an Wert. Nur im Baltikum blieb es stabil. Der schwache Jahresauftakt an den Weltbörsen wird nun wiederum als schlechtes Omen für das Gesamtjahr gesehen.
Soros warnt vor einer globalen Krise
Der Investmentguru George Soros warnt vor einer globalen Finanzkrise, die größer sein wird als 2008. Der Börsenexperte Marc Faber hält auch einen Crash für möglich und macht dafür die amerikanische Notenbank verantwortlich. Am Freitag stieg die Zahl der neuen Stelle (Jobs) in den USA um 292.000 und die Arbeitslosenquote sank auf 5 Prozent, was eigentlich eine gute Nachricht ist. Die Börsen reagierten aber mit fallenden Kursen, da nun eine weitere Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank (FED) befürchtet wird. Hier gilt als „good news are bad news“ für die Börsen und Anleger.
Yuan-Abwertung macht Sorgen
In China brachen die Kurse gleich zu Jahresbeginn am 4. Januar aber wegen in der Tat schlechten Nachrichten ein. Der Einkaufsmanger-Index für das verarbeitende Gewerbe fiel weiter und blieb unter 50. Der Yuan (Renmimbi) wurde zum Dollar mehrfach abgewertet, was westliche Anleger zutiefst verunsichert, da Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Produkte aufkommen. Schon im letzten Jahr gingen die Exporte und die Importe in China zurück, worunter wiederum die Rohstoffpreise litten.
Goldman Sachs rechnet mit einem Gewinneinbruch in den USA
Aufgrund der schwachen Konjunkturdaten in China brach auch der Brentölpreis zu Jahresbeginn von 38 auf 33 US-Dollar/Barrel ein, was der tiefste Stand seit über 11 Jahren ist. Durch die schwachen Ölpreise werden die Gewinne der großen Öl-Konzerne in den USA dahin schmelzen und es sind sogar erstmals seit 48 Jahren Verluste möglich, was das amerikanische Gewinnniveau enorm verringern wird. Auch droht eine Pleitewelle bei US-Fracking-Unternehmen. Goldman Sachs hat ein Kursziel von 20 US-Dollar für den Ölpreis aufgerufen. Daher, so Goldman Sachs, wird auch der S&P-Index einbrechen.
Gefährliche Stellvertreterkrieg im arabischen Raum
Neben den wirtschaftlichen Gefahren drohen auch geopolitische Gefahren und Terroranschläge der IS. Im arabischen Raum verschärfte sich der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, nachdem in Saudi-Arabien Ende 2015 einen Scheich aus dem Iran als angeblicher Terrorist neben 46 anderen Terroristen hingerichtet wurde. In Saudi-Arabien leben 2 Mio. Schiiten, die dort unterdrückt werden.
Saudi-Arabien ist immer noch im Krieg mit dem Jemen, wobei sie hier von den USA unterstützt werden. Der Krieg in Syrien gegen die IS ist so nicht leicht zu gewinnen, wenn sich Iran und Saudi-Arabien nicht einig sind oder sogar gegeneinander kämpfen. Sowohl in Jemen als auch in Syrien finden Stellvertreterkriege Saudi-Arabien gegen Iran statt. Es geht dabei um die Vormachtstellung im arabischen Raum. Da Russland den Iran und die syrischen Regierung unterstützt, die USA aber Saudi-Arabien, geht es auch um einen Stellvertreterkrieg USA gegen Russland, so auch in der Ukraine.
Erhöhte Terrorgefahr weltweit
In Ägypten gab es einen Terroranschlag in Hurghada durch IS-Terroristen, wo 3 Touristen verletzt und ein Terrorist von den Sicherheitskräften getötet wurde. In Paris wollte ein IS-Terrorist eine Polizeiwache erstürmen und wurde dabei getötet. In Nord-Korea wurde erstmals eine Wasserstoffbombe getestet, was in Nord-Korea als großer Erfolg gefeiert wird, international aber sogar in China auf Ablehnung und Empörung stößt. Zudem drohen auch Attacken im Cyber-Krieg.
Steht Deutschland vor einem Bürgerkrieg?
In Deutschland machte das „Antanzen der Nord-Afrikaner“ mit ungehörigen Sex-Attacken gegen wehrlose deutsche Frauen in der turbulenten Silvesternacht Sorgen um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung im eigenen Lande, wo die Polizei überfordert war. Einige Experten warnen durch den Flüchtlingsstrom schon vor einem Bürgerkrieg und einem Rechtsrutsch bzw. einer Spaltung in Europa. Polen macht durch eine Verfassungsänderung und ein neues Mediengesetz auf sich aufmerksam.
Gold nur leicht erholt
Während die Weltbörsen in der ersten Handelswoche und auch die meisten Rohstoffpreise nachgaben, konnte sich Gold von 1060 auf etwa über 1100 USD/Unze leicht erholen. Silber blieb aber nahe dem 5-Jahres-Tief bei unter 14 US-Dollar/Unze. Gold performte trotz des leichten Kursanstiegs sogar schwächer als die Börse in China. Der Chinesische Shanghai Composite Index (SCI) brach seit Jahresbegin von über 3500 auf 3186 Indexpunkte ein - am Freitag aber immerhin ein Plus von 1,97 Prozent. Der SCI gab aber in einem Jahr um 3 Prozent nach während Gold in US-Dollar 9 Prozent an Wert verlor, in Euro allerdings nur 1 Prozent.
Moskauer böse und Rubel mit Erholungspotential
Der russische RTS-Index (in US-Dollar) gab am 8. Januar um 2,08 Prozent auf 737 Indexpunkte sowie der RDX-Index (in Euro) um 1,74 Prozent nach während der MICEX-Index (in Rubel) bei 1738 Indexpunkten relativ stabil blieb. Damit war auch die Moskauer Börse gleich zu Jahresbeginn im Schlepptau der Weltbörsen im negativen Bereich, was aber auch durch den schwachen Rubel und Ölpreis begründet ist. Der Rubel fiel zum Dollar auf ein neues Allzeittief von 74,74 US-Dollar/Rubel.
Gazprom mit neuem 5-Jahrestief
Der russische Energiekonzern Gazprom fiel auf ein neues 5 Jahrestief von 3,1 € und die Sberbank fiel um 1,73 Prozent auf 4,73 €. Sowohl der russische Aktienmarkt als auch der Rubel haben erhebliches Erholungspotential, sobald sich der Ölpreis wieder erholt, sonst wohl eher nicht. Mit dem im EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) empfohlenen Put-Optionsscheinen auf den DAX, EuroStoxx, Nikkei225-Index und DJI konnte der Anleger seine Verluste in Osteuropa in der ersten Handelswoche nicht nur kompensieren, sondern auch den Depotwert erheblich erhöhen. Alleine der bei Unterschreiten von 10.500 Indexpunkten empfohlene Put-Optionsschein auf den DAX konnte sich bisher im Wert verdoppeln. Zu beachten sind die im EAST STOCK TRENDS angegebenen „roten Linien“, bei deren Unterschreiten ein Bärmarkt oder ein Crash droht.
Erst informieren, dann investieren
Nach der Korrektur im August/September 2015, in der ersten Dezemberhälfte 2015 und nun auch in der ersten Handelswoche im neuen Jahr bleibt auch die Moskauer Börse eine attraktive und stark unterbewertete Trading-Börse. Die preiswertesten Aktienmärkte kommen aus Osteuropa. Die Aktienmärkte aus Serbien und Slowenien zählten im vorletzten Jahr mit einem Plus von jeweils 18 Prozent in 2014 zu den Top-Performern auf der Welt. Die Börse Budapest (Ungarn) war in 2015 einer der Top-Performer mit einem Plus von über 40 Prozent wie auch die Börse Riga aus Lettland mit einem Plus von über 40 Prozent gefolgt von der Börse Bratislava aus der Slowakei mit +32 Prozent. Aber auch die baltischen Börsen aus Estland (+18 Prozent) und Litauen (+7 Prozent) überzeugten in 2015. Die Moskauer Börse war bis Ende November in US-Dollar noch mit 10 Prozent im Plus, wobei der MICEX-Index noch über 20 Prozent im Plus war. Es kam aber zuletzt zu hohen Währungsverlusten für deutsche Anleger von 15 Prozent wegen des schwachen Rubels.
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TV- und Radio-Hinweise: Andreas Männicke wird am 12. Januar 2016 von Börsen Radio Networks um 13.00 Uhr über die neuen Chancen in Osteuropa, vor allem in Polen befragt. Sie können das Interview jetzt unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik Interviews abrufbar. Schauen Sie sich auch das gleichnamige EastStockTV-Video, Folge 91 unter www.eaststock.de, dort unter der Rubrik „Interviews“ an.
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