Der Beschluss des SPD-Debattenkonvents zur Einführung einer wöchentlichen Arbeitszeit von mittelfristig 25-Stunden bei vollem Personal- und Lohnausgleich ist in der FDP auf scharfe Kritik gestoßen. "Die Forderung nach einer 25-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist absurd und völlig deplatziert", sagte der Vize der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, dem "Spiegel". Viele Betriebe befänden sich vor dem Hintergrund steigender Energiepreise in einer schweren Krise.
"Diesen Unternehmen einen massiven Einbruch der Produktivität zu verordnen, wäre ein staatliches Beschleunigungsprogramm für die Krise", so der FDP-Innenpolitiker weiter. Der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober, bezeichnete den SPD-Vorstoß als "weltfremd". Es fehlten bereits heute Arbeits- und Fachkräfte an fast allen Ecken und Enden, sagte der FDP-Politiker dem "Spiegel". "Bei solchen Forderungen wird einem himmelangst um die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes und damit Wohlstandes", so Kober. Auf Antrag der Jusos hatte der SPD-Debattenkonvent am Wochenende den Beschluss gefasst, sich für eine "wöchentliche Arbeitszeit von mittelfristig 25 Stunden" einzusetzen. Damit Beschäftigte keine Gehaltseinbußen erführen, brauche es einen vollen Lohnausgleich, hieß es weiter. Gleichzeitig dürfe es nicht zu einer Verdichtung und Intensivierung der Arbeit sowie zu erhöhtem Leistungsdruck führen, heißt es in dem Beschluss. "Die Reduzierung der Arbeitszeit geschieht daher bei vollem Personalausgleich".
Foto: FDP-Parteizentrale, über dts Nachrichtenagentur