Die Fußball-WM in Katar könnte für Deutschland Symbol werden. Tugendprotzerei ("Virtue Signalling") statt Leistung. Die Mannschaft - wie das Land - wird irgendwann feststellen, dass man mit billigen Gesten nichts gewinnen kann. Forderung: Schickt die Maulkorb-Tölpel sofort heim!
von Wolfgang Hübner
Die letzten Tage vor dem ersten Turnierspiel der DFB-Truppe waren schon voller Peinlichkeiten. Doch was sich gestern die elf Spieler, gewiss im Einverständnis mit Trainer, Funktionären und Politikern, mit ihrer idiotischen Maulkorb-Geste leisteten, war der absolute Tiefpunkt, dem gerechter Weise auch noch die sportliche Niederlage gegen die Japaner folgte.
Denn diese Geste war nicht nur ein Affront gegen die FIFA und die Gastgeber in Katar, sondern auch ein unerträglicher Missgriff nach dem überaus riskanten, doch beeindruckend würdigen Verstummen der iranischen Mannschaft beim Abspielen ihrer Nationalhymne. Ist den deutschen Spielermillionären und den Zeitgeistdeppen vom DFB wirklich nicht klar gewesen, wie obszön diese Maulwurf-Geste in Anbetracht des Verhaltens der Iraner war?
Es sagt allerdings alles über den Krankheitszustand deutscher Medien aus, wie begeistert diese sogleich auf diese ultimative Peinlichkeit reagierten. Und hätten die DFB-Truppe das Spiel gewonnen, dann würde heute fast jede Zeitung zwischen Flensburg und Konstanz mit dem Maulkorb-Bild auf der Titelseite erscheinen, im Fernsehen würden Heldenlieder bis nach Mitternacht gesungen werden.
Großer Dank den tapferen Japanern, das mit zwei späten Toren verhindert zu haben. Und die dringende Aufforderung an die FIFA und Katar, diese Maulkorb-Tölpel samt „Werte“-Bierhoff und das gesamte DFB-Gebinde sofort heimzuschicken.