Einst von den Medien gefeiert, stürzt Angela Merkel nun ins Bodenlose. Wie viel Schuld trifft die Ex-Bundeskanzlerin am heutigen Zustand Deutschlands? Während der Spiegel sie als „Königin im Exil“ huldigt, kommentiert BILD: "Heute sind Sie eine Unperson."
Hart ins Gericht mit Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel geht BILD-Kolumnist Franz Josef Wagner.
"Nur 23 Prozent der Deutschen wollen Sie als Kanzlerin zurück. Vor einem Jahr wurden Sie noch als Heldin der freien Welt gefeiert. Heute sind Sie eine Unperson. ... Da ist Ihre Russlandpolitik, da ist Nordstream II, da sind die kaputten Straßen, da ist die Klimapolitik. Was für ein Deutschland haben Sie uns hinterlassen? ... Der Spiegel nennt Angela Merkel eine „Königin im Exil“. Eine Königin, die sich nicht entschuldigt."
Der Spiegel schreibt:
Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Politik gegenüber Russland und der Ukraine verteidigt. Sie habe sich zwar eine friedlichere Zeit nach ihrem Abschied gewünscht, aber der russische Angriff sei nicht überraschend erfolgt, sagte sie dem "Spiegel". Das Abkommen von Minsk sei "ausgehöhlt" gewesen. "Im Sommer 2021, nachdem sich die Präsidenten Biden und Putin getroffen hatten, wollte ich mit Emmanuel Macron im EU-Rat noch mal ein eigenständiges europäisches Gesprächsformat mit Putin herstellen", sagte Merkel. "Aber ich hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen, weil ja alle wussten: Die ist im Herbst weg."
Sie bereue es nicht, noch einmal bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidatin angetreten zu sein. Dem Nachrichtenmagazin sagte sie, dass sie in ihrer freien Zeit auch Gelegenheit findet, Serien wie "The Crown" und "Babylon Berlin" zu schauen, oder Filme wie "München" über die Rolle des früheren britischen Premierministers Neville Chamberlain im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs.