Lieber Leser,
bei K+S hat sich das Chartbild in den vergangenen Monaten deutlich aufgehellt. Nach dem Absturz auf ein Mehrjahrestief Ende September startete das nunmehr im MDAX gelistete Papier eine beachtliche Erholungsrallye. Dies führte zu Kurszuwächsen von zwischenzeitlich mehr als 50 Prozent. Seit Ende Januar konsolidiert die Aktie deutlich oberhalb der 20-Euro-Marke. An dieser Stelle verlaufen die 200-Tage-Linie und zugleich eine massive Unterstützung, basierend auf den Juli-, August- und November-Hochs aus dem vergangenen Jahr.
Zurückhaltung bei den Marktexperten
Analysten äußerten sich in jüngerer Vergangenheit eher verhalten zur weiteren Perspektive des Kali- und Salzherstellers aus Kassel. Die letzte Kaufempfehlung datiert vom 31. Januar und wurde von der Privatbank Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 26,50 Euro ausgesprochen. Seither gab es durchweg neutrale Einstufungen, bei denen sich die Kursziele zwischen 20,00 und 23,00 Euro bewegen. Gleichwohl wurde von der NordLB und der britischen HSBC auf die verbesserten Bedingungen auf dem Kali-Markt hingewiesen. Die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie sehen für dieses Jahr 1,22 Euro und für 2018 1,85 Euro vor. Hierdurch würde sich ein KGV von 12,2 ergeben, was in der langfristigen Betrachtung eher günstig wäre.
Positive Signale
In der Tat gibt es klare Indizien, dass sich der von Überkapazitäten geprägte Kali-Markt erholen kann. Zum einen findet in der Branche eine Konsolidierung statt, die Ende letzten Jahres beispielsweise zur Fusion zwischen den kanadischen Rivalen Potash und Agrium geführt hat. Nun gibt es Medienberichte über eine mögliche Erneuerung der Vertriebsallianz zwischen der weißrussischen Belaruskali und der russischen Uralkali.
Hinzu kommen seit Beginn des Jahres steigende Notierungen bei Agrarerzeugnissen wie Weizen und Mais. Dies dürfte bei Agrarbetrieben zu einer höheren Nachfrage nach Düngemitteln führen. Und auch im Salzgeschäft sollte der vielerorts kalte Winter zu besseren Ergebnissen beigetragen haben. Einblick in die Finanzen des vergangenen Jahres wird K+S am 16. März gewähren. Wichtig wird es auch sein, was das Unternehmen für einen Ausblick präsentieren kann.