Gesinnungs-Fußball in Frankfurt. Eintracht Frankfurt Präsident: "Es verträgt sich mit unserer Satzung nicht, AfD zu wählen. Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt."
Abstiegssorgen plagen die Eintracht Frankfurt derzeit gerade weniger. Da kann sich Präsident Peter Fischer ganz darauf konzentrieren, sich beim herrschenden Zeitgeist ordentlich einzuschleimen.
Er werde den Mitglieder klarmachen, „daß es sich mit unserer Satzung nicht verträgt, AfD zu wählen. Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt“, warf Fischer in einem Interview mit der Rhein-Main-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen in Pose. Und inszeniert sich nebenbei auch noch als Widerstandskämpfer: In der NS-Zeit sei sein Klub ja auch „gegen Antisemiten“ gewesen.
„Sport muß politisch sein“, behauptet der im Interview. Daß der Eintracht-Präsident allen Ernstes behauptet, AfD-Wähler könnten in seinem Klub nicht Mitglied sein, verrät dagegen, daß er selbst ein handfestes Problem mit demokratischen Spielregeln hat.
FAZ fragt inquisitorisch:
"Gehen Sie davon aus, dass es keine AfD-Wähler unter den Eintracht-Mitgliedern gibt?
Ich bin nicht naiv und bin mir sicher, dass es auch bei uns AfD-Wähler gibt. Aber ich werde sehr deutlich klarmachen, was wir davon halten und dass der Verein für andere Werte und Ziele steht. Sport muss politisch sein, und zwar nicht nur sportpolitisch. Der Sport muss vielmehr auch ganz klar politisch sein und seine Stimme erheben gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen, wenn es angebracht und notwendig ist. Wir müssen immer wieder aufs Neue aufpassen.
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Ich traue niemandem mehr in diesem Land, wenn Nationalpopulisten 13 Prozent der Stimmen bekommen können. Ich werde auf der Mitgliederversammlung eine deutliche Position beziehen, dass es sich mit unserer Satzung nicht verträgt, AfD zu wählen. Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt. Wir als Eintracht Frankfurt sind als Gegner der Antisemiten bekannt und von unserer Geschichte geprägt, die jedem bekannt sein sollte, der sich mit uns identifizieren möchte: Wir wurden in der NS-Zeit als „Juddebube“ verunglimpft. Heute verlegen wir zusammen mit Matthias Thomas vom Eintracht Frankfurt Museum Stolpersteine in der Stadt."