Brüderle fordert eine Rohstoff AG. Bundeswirtschaftsminister kritisierte zugleich, die deutsche Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren kurzsichtig agiert, indem sie sich aus der Exploration von nicht energetischen Rohstoffen fast völlig verabschiedet habe.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) fordert von der Wirtschaft ein stärkeres Engagement bei der Erschließung von neuen Rohstoffquellen. Dazu sei die Gründung einer Deutschen Rohstoff AG sinnvoll, sagte der Minister dem Handelsblatt (Mittwochsausgabe). „So ein Instrument brauchen wir“, sagte Brüderle auf seiner Kanada-Reise, bei der es auch um Rohstoffe geht
Brüderle kritisierte zugleich, die deutsche Wirtschaft habe in den vergangenen Jahren kurzsichtig agiert, indem sie sich aus der Exploration von nicht energetischen Rohstoffen fast völlig verabschiedet habe. Tatsächlich haben sich viele Unternehmen Schritt für Schritt aus der Rohstoffsuche und -gewinnung zurückgezogen. Heute machen andere das Geschäft. Mittlerweile leiden deutsche Unternehmen unter den Folgen einer wachsenden Konzentration auf den Rohstoffmärkten. Deutlich wird die Entwicklung bei Eisenerz, dessen Preise sich binnen Jahresfrist verdoppelt haben
„Wir brauchen einen wirtschaftlichen Arm, der kontrahieren kann“, sagte Brüderle. Allerdings werde sich der Staat heraushalten: „Einen VEB Rohstoffe wird es mit mir nicht geben“, sagte er. Die Unternehmen müssten selbst sehen, dass sie vorankämen, um auf den Rohstoffmärkten wieder eine Rolle zu spielen. Grundsätzlich ist der Bund allerdings bereit, mit Garantien und Bürgschaften zu helfen.