Als „Missbrauch des Steuerzahlers“ und „Verrat am Bürger“ bezeichnet der Finanzexperte Wolfgang Gerke in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Rundschau“ die Euro-Geldpolitik. Die EZB monetarisiere die Staatsschulden einzelner Länder. „Ohne Wissen der Bürger sitzt die Bundesbank auf über 300 Milliarden Forderungen gegenüber der EZB“.
Einen „Verrat am Bürger“ nennt der Finanzexperte Wolfgang Gerke den Bruch der Maastricht-Verträge in der Schuldenkrise. Durch den Verstoß gegen die Nichtbeistandsklausel des EU-Vertrages im Zuge der Rettungsaktionen für hoch verschuldete Euro-Staaten würden Europas Steuerzahler missbraucht, um die europäische Finanzwirtschaft zu retten, schreibt der Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe).
Die EZB monetarisiere die Staatsschulden einzelner Länder. Sie drucke Geld für Griechenland, Irland, Portugal, Italien und Spanien. „Ohne Wissen der Bürger sitzt die Bundesbank auf über 300 Milliarden Forderungen gegenüber der EZB“, schreibt Gerke. Mit dieser Bad Bank, dem Rettungsschirm und künftig gar mit Eurobonds sei die Europapolitik mitten in der verbotenen Transferunion angekommen und verkaufe dies dem Steuerzahler immer noch als seine Rettung.
Wer den Euro wirklich retten wolle, der müsse sich auf die Maastricht-Verträge und die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit sämtlicher Euro-Länder besinnen: „Dies geht nicht ohne leidvolle Einschnitte. Die derzeitige Politik läuft stattdessen auf eine Vertagung der Problemlösung zu Lasten der nächsten Generation hinaus.“ Den Bürgern rät der Finanzexperte, sich vor Inflation zu schützen: „Sie begünstigt Schuldner und schädigt Sparer und Rentner. Als mächtige Schuldner bestimmen Staaten und Banken über die Geldentwertungsraten. Fürchtet ihre Entscheidungen.“