Euro-Krise spitzt sich weiter zu. Spreads und CDS von Frankreich und Österreich steigen auf Rekord. Zinsen für italienische Bonds wieder Richtung 7 %.
Nach einigen Tagen der Beruhigung bricht die Euro-Schulden-Krise wieder richtig los und erreicht nun auch Länder, welche bisher noch nicht im Fokus standen. So stiegen die Risikoaufschläge französischer und österreichischer Bonds im Vergleich zu den entsprechenden Bundespapieren um acht auf 173 Basispunkte beziehungsweise um fünf auf 168 Basispunkte, teilte der Datenanbieter Tradeweb mit. Dies ist in beiden Fällen der höchste Stand seit Euro-Einführung. Österreich wird derzeit kritisch gesehen, weil viele Banken hohe Engagements in Osteuropa haben.
Die Zinsen für italienische 10jährige Anleihen standen Dienstagmittag wieder über 7% - während sie für deutsche Bunds auf 1,77% fielen. Zweifel am Erfolg der Sanierungsbemühungen Italiens und Spaniens trieb die Risikoaufschläge der entsprechenden Anleihen in die Höhe und verteuerte die Absicherung dieser Papiere per Credit Default Swap (CDS).Zinssätze von über 7% bei Staatsanleihen führten dazu, dass Griechenland, Portugal und Irland unter den Rettungsschirm mussten.
Besonders besorgniserregend sei die Entwicklung bei Ländern, die derzeit noch nicht im Mittelpunkt der Krise stünden, meinte ein Marktbeobachter. So stiegen die niederländischen Spreads um einen Basispunkt auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 56 Basispunkten. Die anziehenden Spreads der Niederlande und Österreichs seien beunruhigend, sagte Zinsstratege Nick Stamenkovic von RIA Capital Markets gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Anleger blicken nun auf Deutschland aufgrund der Sorgen nicht nur um Italien, sondern um die Euro-Zone als Ganzes."