Nachdem die von Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) angestoßene Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht im Sande verlaufen ist, hat sich die CDU-Generalsekretärin nun dafür ausgesprochen, dass Asylbewerber in Deutschland ein allgemeines Dienstjahr absolvieren.
"Wenn Flüchtlinge ein solches Jahr absolvieren, freiwillig oder verpflichtend, dient das ihrer Integration in Staat und Gesellschaft", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) und der französischen Zeitung Ouest-France. "Und in der Bevölkerung würde es die Akzeptanz erhöhen, dass Flüchtlinge bei uns leben."
In der Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht seien viele in der CDU dafür, dass dieser Dienst ein Jahr dauere und für Männer und Frauen gelte. "Und sie gehen auch davon aus, dass der Dienst nicht nur für deutsche Staatsangehörige gilt, sondern auch für Flüchtlinge und Asylbewerber, die volljährig sind und in Deutschland leben", sagte Kramp-Karrenbauer. Sie halte das für einen "überlegenswerten Ansatz".
In der CDU gebe es große Sympathie dafür, den Dienst verpflichtend zu gestalten. "Ich selber bin noch nicht ganz entschlossen", sagte die Generalsekretärin und verwies auf das Pflichtjahr in der NS-Zeit. Für das neue Grundsatzprogramm sollten vier Modelle eines Dienstjahres entwickelt werden. "Eines davon werden wir im nächsten Wahlkampf vertreten", kündigte sie an.
Viele CDU-Mitglieder hätten den Eindruck, dass Rechte und Pflichten eines Staatsbürgers nicht mehr im richtigen Verhältnis seien, so Kramp-Karrenbauer. Viele Menschen schauten immer mehr nur auf sich selbst. "Ein Dienst an der Gesellschaft und am Vaterland könnte den Zusammenhalt stärken."
Foto: Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur