Patrick Gaspard, Präsident der Stiftung des Milliardärs und Finanzinvestors George Soros, hat erstmals Gründe für den Umzug des internationalen Büros der Stiftung von Budapest nach Berlin genannt.
"Ich freue mich auf Berlin, eine Stadt, die, wie wir glauben, eine zentrale Rolle in den Debatten über die Zukunft der Demokratie spielen wird. In Deutschland empfindet man Kritik als einen Gewinn für die Demokratie, nicht als eine Bedrohung", sagte Gaspard der Wochenzeitung "Die Zeit".
Die Open Society Foundation von Soros setzt sich weltweit für Grundwerte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein. Politiker wie der ungarische Regierungschef Viktor Orban hatten dies immer wieder als Einmischung in die inneren Angelegenheiten kritisiert.
Gaspard sagte, in Ungarn herrsche "ein Klima, das es uns schwer macht, für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Daten zu garantieren", weshalb der Umzug nach Deutschland beschlossen worden sei. Soros sei für Politiker wie Orban ein willkommenes Feindbild, um von eigenen Fehlern abzulenken. Oft hätten Orbans Angriffe eine "antisemitische Komponente".
Foto: Berliner Funkturm und Fernsehturm, über dts Nachrichtenagentur