Interview mit Claas Relotius aus dem Jahr 2015 zur Frage, wie man an fast unmöglichre Geschichten rankommt: "Ich vertraue quasi darauf, dass der Leser darauf vertraut, dass das vernünftig recherchiert ist".
Eine der wenigen Interviews mit dem SPIEGEL-Edellügner aus dem Jahr 2015. Thema u.a. das "Geheimnis des Erzählens".
Es geht u.a. um die Reportage "Wenn Mörder zu Pflegern werden", es ging um Alzheimerkranke in einem US-Gefängnis. Auch diese Geschichte ist mutmaßlich frei erfunden, erhielt jedoch einen Journalistenpreis.
Die vagen, lockeren, teilweise gestammelten Antworten von Relotius erscheinen nun in einem ganz anderen Licht.
Ab 59:00 wird die Frage erörtert, wieviel "Phantasie" in einer Geschichte steckt.
Auf die Frage, wie man an fast unmöglichre Geschichten rankommt, sagt Relotius: "Ich vertraue quasi darauf, dass der Leser darauf vertraut, dass das vernünftig recherchiert ist" (1:02:40)
Alexander Wendt in zum Fall Relotius in Tichy's Einblick:
Claas Relotius war der Dealer, der die moralinsüchtige Chefredaktion des SPIEGEL mit hochreinem Stoff versorgen konnte. Er wusste, dass sie ab 2015 ihre Dosis brauchten. Und er kannte offenbar den Satz aller begabten Händler: „Ich hab genau das Zeug, das du brauchst.“