Auch der Friedensnobelpreis droht uns noch: Wird Greta der nächste Missgriff? Die Vermischung von Wissenschaft und Politik in der Klimaschutzfrage. „Jetzt kommen die Klima-Krabbelgruppen.“ Ein Offener Brief fragt die klimastreikenden Schüler: Warum kommen Klimaschutz-Kritiker nicht fair in den Medien vor?
von Dr. Klaus Peter Krause
Wenn das mit Greta so weiter geht, wird sie der Papst schon zu ihren Lebzeiten noch als Schülerin heilig sprechen. Den Heiligenschein jedenfalls haben ihr die Mainstream-Medien bereits verpasst. Und dann der katholische Bischof von Berlin, Heiner Koch: Zwar geht es ihm nicht darum, Greta „zu einem weiblichen Messias zu machen, indem ich sie mit Jesus von Nazareth vergleiche“, aber die Freitagsdemos erinnern ihn doch „ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“ (Quelle hier).
Nun war das Gör beim Papst. Auf dem Petersplatz in Rom hielt es dem huldvoll Lächelndem ein Schildchen vor die Nase mit der Aufschrift Join the Climate Strike“ – Celebrate Laudato Si’.
Belustigt schickte einer meiner Freunde als Multiple-Choice-Test diese Frage herum: Wie kommt man als Schüler zu einer Papst-Audienz? Zwei Antworten gab er zur Wahl:
( ) fleißig lernen, brav sein, sonntags in die Kirche gehen
( ) die Schule schwänzen, einer obskuren CO2-Sekte folgen, als Wanderprediger einer weltlichen Ersatzreligion durch Europa ziehen
Aber Scherz beiseite: Die Klimaschutzpolitik wird auch nicht dadurch richtiger, dass in 120 Ländern Zehntausende von Greta-Demo-Schüler sie fordern. Das Gleiche gilt für den Kohleausstieg in Deutschland.
Auch der Friedensnobelpreis droht uns noch
Norwegische Abgeordnete haben Greta schon für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Dass uns auch das noch blühen wird, ist so abwegig nicht. Besagter Freund hat sich dazu diese Gedanken gemacht:
„Nobelpreis? Vielen Menschen fällt dazu spontan ein: Schweden, Stockholm, Wissenschaft, Akademie. Preisverleihung durch den schwedischen König. Der Friedens-Nobelpreis ist anders. Den vergibt das norwegische ‚Nobelkomitee’ (bitte die zweite Silbe betonen, sonst entsteht ein falscher Eindruck). Aus nur fünf Mitgliedern besteht dieses Komitee, gewählt vom norwegischen Parlament.
Das Kräfteverhältnis im norwegischen Parlament (Storting genannt) spiegelt sich in der Zusammensetzung des Nobelkomitees wider. Stärkste Kraft im Osloer Parlament ist traditionell die linke Arbeiterpartei, die international zum Parteienbündnis „Progressive Allianz“ gehört – ebenso wie die früheren kommunistischen Parteien aus Litauen, Bulgarien und Rumänien (die mittlerweile unter Bezeichnungen wie ‚Sozialisten’ oder ‚Sozialdemokraten’ firmieren).
Wird Greta der nächste Missgriff?
Man lese dazu das Werk des großen Freiheitsdenkers Roland Baader: Wenn linke Kräfte in der Welt ein Thema oder eine Person ‚pushen’ wollen, erinnern sie sich gerne an ihre Genossen in Norwegen. Und sinnieren: ‚Könnte man nicht mit der Vergabe des Friedensnobelpreises etwas nachhelfen?’ Hat 1971 bei Willy Brandt ja prima geklappt.
1972 fuhr Brandt bei der Bundestagswahl einen Riesenerfolg ein. Oft bedeutete die Verleihung des Friedensnobelpreises massiven Rückenwind für Menschen wie Carl von Ossietzky, Andrej Sacharow, Mutter Teresa und Lech Walesa. Gelegentliche Missgriffe wie Yassir Arafat, Al Gore, Barack Obama und Aung San Suu Kyi gehören zu der Geschichte des Preises aber auch.“ Wird Greta der nächste?
Die Vermischung von Wissenschaft und Politik in der Klimaschutzfrage
In der Schweizer Weltwoche schrieb Martin Rhonheimer: „Die Vermischung von Wissenschaft und Politik ist in der Klimafrage notorisch – und gefährlich. Nun springen selbst Politiker auf den Kinderzug auf und schlagen die schwedische Schülerin gar für den Friedensnobelpreis vor. Das ist lächerlich, ist, genau besehen, eigentlich ein Skandal. Die Konsequenz und Gradlinigkeit von Greta Thunberg wirken zwar authentisch.
In Wirklichkeit ist die junge Schwedin aber zu bemitleiden, weil sie nicht aufgrund eigener Einsicht, sondern abhängig von Einflüssen und Autoritäten handelt, die für sie intellektuell undurchschaubar sind. Ihr Aufruf zur Panik und zu sofortigem Handeln klingt verantwortungsvoll, ist aber in Tat und Wahrheit das Gegenteil von Verantwortung und Aufgeklärtheit und verdient schon gar nicht einen Nobelpreis. Wer zur Panik aufruft, auf den sollte ein rationaler Mensch nicht hören.
Vielmehr sollte dieser dem in Panik Geratenen helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren – vor allem dann, wenn es sich um einen an einer schweren Form von Autismus leidenden Menschen handelt, der, wie die Betreffende selbst erklärt, nur schwarzweiß zu sehen vermag.“
„Jetzt kommen die Klima-Krabbelgruppen“
Der in Wien lebende Rhonheimer ist Philosoph, katholischer Priester und Universitätsprofessor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom. Sein Beitrag in der Weltwoche ist betitelt mit: „Hört nicht auf die Klimapopulisten! In der Klimafrage werden ständig Wissenschaft und Politik vermischt. Das ist gefährlich. Der Nobelpreis für Greta Thunberg wäre lächerlich.“ Ein Foto zum Beitrag zeigt eine Klimaschutz-Kinderdemonstration vom März in Berlin.
Bildtext von der Weltwoche-Redaktion: Jetzt kommen die Klima-Krabbelgruppen. Der Kommentar jenes Freundes zum Rhonheimer-Beitrag: „Die schweizerische Weltwoche von Roger Köppel scheint wöchentlich das Bonmot ‚Schweizer Medien sind das neue Westfernsehen’ zu belegen.“ Der ganze lesenswerte Rhonheimer-Beitrag hier.
Klimaschutzpolitik als Teil der Hybris des Menschen
Kritisch zur Klimaschutzpolitik überhaupt äußert sich der Philosoph, Historiker und aktive Umweltschützer Dr. Reinhard Falter in einem Gespräch mit dem Online-Magazin Umwelt & Aktiv unter anderem so: „Die Vorstellung, der Klimawandel sei anthropogen und lasse sich aufhalten, ist Teil der Selbstüberschätzung des westlichen Menschen und seines Unwillens anzuerkennen, dass er nicht Macher in kosmischen Dimensionen ist, dass er weder in der Liga der Schöpfungsmächte noch in der Liga der Eiszeiten und Sonnenaktivitätsphasen spielt.
Der Philosoph Heinrich Rombach hat bereits 1994 darauf hingewiesen, dass die Vorstellung von anthropogener Klimaveränderung Teil der Hybris des Menschen ist, die die ‚ökologische Krise’ ausgelöst hat, und keineswegs ihr Heilmittel.“
Viel schädlicher als Klimaerwärmung ist die Übervölkerung der Erde
Ferner meint Falter: „Klimaschutz ist – selbst, wenn er möglich wäre – nicht nur kein Naturschutz, sondern dessen Gegenteil. Klimatischer Wandel ist das Natürlichste von der Welt, Übervölkerung dagegen nicht, und es ist nicht die Aufgabe von Naturschützern, eine bestimmte Menschenzahl zu erhalten; dafür gibt es genug ‚humanitäre’ Lobbyisten.
Die Menschheit hat schon ganz andere Klimaschwankungen überstanden, aber nicht mit der heutigen Bevölkerungsdichte; diese ist weder für ihr Überleben noch für ihr Kulturniveau nötig, und für alle anderen Arten von Lebewesen oder Landschaften ist diese Überbevölkerung viel schädlicher als jede denkbare Erwärmung, weil sie ihnen das Ausweichen verwehrt.“ Das ganze Gespräch mit Falter hier.
Gretas „Panik“ sollte sich gegen die Überbevölkerung richten, nicht gegen CO2
Peter Boehringer, AfD-Mitglied der Bundestagsfraktion, sieht das ebenso wie Falter. In einer Rund-Mail vom 15. April schreibt er als Postskriptum: „Es ist völlig unbestreitbar, dass die Masse von inzwischen fast 8 Milliarden Menschen diesen Planeten eines Tages alleine durch ihren Ressourcenverbrauch zerstören kann.
Leider wird die Überbevölkerung der Welt (die ausschließlich von Großarabien, Afrika und Asien her ausgeht und gerade nicht vom pöhsen weißen Europa oder schon gar nicht von Deutschland) NIE adressiert. Die ‚Panik’, die Greta von uns einfordert, sollte sie tatsächlich haben – aber sie sollte sie gegen die Überbevölkerung richten – nicht gegen CO2, das ohnehin so gut wie nicht autochthon erzeugt wird!
Als 3Sat den Klimaschutz aufklärend noch die „neue Weltreligion“ nannte
Boehringer macht auf ein Sechs-Minuten Video des Fernsehsenders 3Sat (Rubrik Kulturzeit) vom 19. Januar 2010 mit dem Titel „Klimaschutz als neue Weltreligion“ aufmerksam und vermerkt dazu: „Im Dezember 2009 fand die sogenannte „Welt-Klimakonferenz“ von Kopenhagen statt, die den ersten großen medialen Auftakt der damals durch den abgehalfterten US-Vizepräsidenten Al Gore befeuerten CO2-Hysterie darstellte. … Schon damals gebrauchte ich den Begriff „CO2-Kirchentag“ in den Artikeln zu dieser globalen Farce, denn es war damals schon klar, dass hier quasireligiöse Glaubensargumente bemüht wurden.
Nur wenige Tage später erschien im Januar 2010 dann im öffentlich-rechtlichen ‚3Sat’ (!) eine 6-minütige Doku, die heute so niemals mehr ausgestrahlt werden könnte. Zu sehr wurde inzwischen von den Klimahohepriestern das wissenschaftliche völlig unhaltbare Credo der ‚Schuld’ des ‚autochthonen CO2’ in die Köpfe der Gläubigen gehämmert.
Es ist heute bei Strafe verboten, vom Glauben abzuweichen. Die gerade heute wieder sehr sehenswerte Doku arbeitet den völlig dogmatischen und aggressiven Charakter dieser CO2-Ersatzreligion gut heraus. Etwas für massenpsychologisch Interessierte! Anschauen – Youtube hat den Bericht noch. 3Sat wird ihn nie wieder senden.“ Das Video finden Sie hier.
Ein Offener Brief fragt die klimastreikenden Schüler: Warum kommen Klimaschutz-Kritiker nicht fair in den Medien vor?
Einen Offenen Brief an die klimastreikenden Schüler von FridaysforFuture hat die Initiative KlimaKontroverse.de am
15. Februar in Hannover verteilt. Darin war unter anderem dies zu lesen: „Es ist abzusehen, dass nach der Waldsterbens-Blase auch die Klimaalarm-Blase eines Tages platzen wird. Was geschieht dann mit Ihnen, die Sie ganz fest an den drohenden Untergang glaubten? Gibt es politischen Missbrauch? Liebe Klimastreikende, wir haben einige Fragen an Sie – auch in Ihrem Interesse. Woher wollen Sie wissen … … dass die Klimakatastrophe kommt und …
… dass die Wissenschaftler zu 97% darüber einer Meinung sind? – Beides ist nicht richtig.
Haben Sie sich schon einmal bei Kritikern über wissenschaftliche Gegenargumente informiert? Wenn damals beim ‚Waldsterben’ Kritiker zu Wort gekommen wären, hätte diese maßlos übertriebene und folgenreiche Geschichte verhindert werden können. Sollten wir nicht daraus lernen? Auch heute kommen Kritiker nicht fair in den Medien vor. Diskussionen mit Kritikern werden von Klimawarnern verweigert, öffentliche kontroverse Debatten verhindert. Der Demokratie wird dadurch geschadet.
Warum diskutieren Klimawarner nicht? Die Antwort ist einfach: Die Klimawarner – inkl. ‚offizieller’ Klimawissenschaft – würden die Diskussionen verlieren. Das wird sogar zugegeben! Der Grund: Klimawarner leugnen den natürlichen Klimawandel und haben dadurch in Diskussionen einen sehr schweren Stand. Wir bieten Ihnen an: Diskussionen, Vorträge, Recherchen, Veranstaltungen etc. Einige wissenschaftliche Argumente gegen den Klimaalarm finden Sie auf der Rückseite dieses Flyers.“
Eine heimliche Klimaschützer-Reaktion auf den Offenen Brief: Ihr habt Recht
Nach ihrer Info-Aktion in Hannover berichtete die Initiative KlimaKontroverse.de über die Reaktionen dort: „ Der Offene Brief stieß auf teilweise großes Interesse und Gespräche kamen recht gut in Gang. Viele der Anwesenden waren sehr an unseren Erklärungen zum Klima interessiert von denen sie erstmalig erfuhren. Es entspannten sich teilweise etwas längere, aber immer sachliche Diskussionen. Zu den negativen Erfahrungen zählten mehrfache Versuche uns des Platzes zu verweisen.
Das gelang jedoch nicht, weil wir auf unserem Recht auf Meinungsfreiheit bestanden. Positiv war wieder, dass selbst einige Personen, die anfangs uns gegenüber etwas aggressiv auftraten, später dann aufrichtiges Interesse an sachlichen Diskussionen zeigten. Was uns erstaunte war ein besonders rührender Vorgang. Plötzlich bekamen wir einen unserer Flyer zusammengefaltet in die Hand gedrückt.
Wir entfalteten ihn und waren überrascht. Dort stand in großen Buchstaben: IHR HABT RECHT!!! Da hat also Jemand uns seine Zustimmung auf konspirative Art gezeigt. Ein mutiges Zeichen für die Person und vermutlich ein eher schlechtes Zeichen für die gelebte Meinungsfreiheit in der Szene der Klimastreiker.“
Wie Claudia Roth das Klima schützt
Abschließend noch dieses Schmankerl: MdB Claudia Roth, auch Vizepräsidentin des Bundestags und Deutschland-Verrecke-Enthusiastin, wollte sich die Folgen des Klimawandels vor Ort ansehen, also schnell noch mal zu den Fidschis, bevor sie absaufen. Süffisant hat der gemeinnützige Verein Signal für Deutschland e.V. (hier und hier) am 16. April angemerkt: „Claudia Roth will den Klimawandel aufhalten. Deshalb hat sie 41.000 Flugkilometer zurückgelegt und sogar die Fidschi-Inseln bereist.
Dreimal dürfen Sie raten, wer das bezahlt hat.“. Näheres per Video hier. Roth von der Partei Die Grünen wird ungerührt und dreist zu entgegnen wissen: Na, und? Das Flugzeug wäre ohnehin geflogen, hätte also ohnehin CO2 emittiert, auch wenn ich nicht dringesessen hätte. Was also soll die Aufregung?!