Im Januar wurden zwei 17-Jährige in Nürnberg vor einen Zug gestossen und getötet. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage erhoben und spricht von "Körperverletzung mit Todesfolge".
Im Prozess um die zwei am Nürnberger S-Bahnhof Frankenstadion getöteten Jugendlichen kritisieren die Eltern der Opfer die Staatsanwaltschaft. Die Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge halten sie für verharmlosend. „Das hört sich nach einer Prügelei an, an deren Ende die Opfer versehentlich ins Gleisbett fallen“, sagte der Vater eines der beiden getöteten Jungen Nordbayern.de.
Dass zwei 17-Jährige mit Migrationshintergrund die Täter sein sollen, spielt für die Väter keine Rolle. Sie wehren sich dagegen, dass das Verbrechen an ihren Söhnen von Populisten missbraucht wird.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat in dem Fall gegen zwei 17 Jahre alte Jugendliche Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Von einem Tötungsvorsatz geht sie nicht aus. Den beiden Angeklagten sei „nicht nachzuweisen, dass sie beim Schubsen mit einem herannahenden und durchfahrenden Zug rechneten, der die gestürzten Personen erfassen würde“. Mit der fahrplanmäßigen S-Bahn sei erst zehn Minuten später zu rechnen gewesen.
In jener Nacht vom 25. auf den 26. Januar warteten Frederik und Luca gegen Mitternacht am Bahnsteig Frankenstadion auf die S-Bahn, mit Freunden hatten sie eine Diskothek besucht. Aus "nichtigem Anlass" sei es plötzlich zu "tumultartigen körperlichen Auseinandersetzungen" gekommen, hieß es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. In verschiedenen Medien wurde über einen "tödlichen Streit" berichtet.