Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe will am 10. September erstmals seit Jahrzehnten wieder einen bundesweiten Probealarm auslösen.
Unter dem Projektnamen "Warntag2020" sollen an dem Tag um 11 Uhr auch auf kommunaler Ebene alle verfügbaren Sirenen und andere Warnmittel ausgelöst werden.
Auch Medienanbieter wurden von der Behörde nun aufgerufen, an dem Tag entsprechende "reale" Warnmeldungen zu verbreiten, wenngleich der Alarmtext einen Hinweis enthalten wird, dass keine Gefahr bestehe.
20 Minuten später soll an dem Tag dann eine "Entwarnung" erfolgen. Die Innenminister der Länder hatten bereits letztes Jahr beschlossen, dass es künftig wieder an jedem zweiten Donnerstag im September einen solchen Probealarm geben soll.
Der Bevölkerung solle damit das Thema "Warnung vor Gefahrenlagen und Umgang mit diesen Warnmeldungen" wieder nähergebracht werden, hieß es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Bis zum Ende des Kalten Krieges wurden in Westdeutschland zweimal jährlich die Sirenen bei einem Probealarm getestet, jeweils an einem Mittwoch im März und September gegen 10 Uhr vormittags. Das damalige Netz aus 80.000 Sirenen wurde dann aber ab den 1990er Jahren aus Kostengründen und durch den Wegfall der Zivilschutz-Warnämter stark ausgedünnt.
Heute verfügen nur noch wenige deutsche Großstädte über ein intaktes Netz, rund 15.000 Sirenen sollen es noch sein, getestet werden sie stets zu regional unterschiedlichen Terminen. Stattdessen sind seit einigen Jahren Warn-Apps für das Smartphone auf dem Vormarsch, sie haben Namen wie "Nina", "Katwarn" oder "Pegelalarm".
Foto: Smartphone-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur