Beim Einkauf von dringend benötigten Schutzmasken durch das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat es eine gravierende Panne gegeben.
Nach SPIEGEL-Informationen sind Ende vergangener Woche sechs Millionen Masken vom Typ FFP2 auf einem Flughafen in Kenia spurlos verschwunden. Eigentlich sollten die Masken bereits am 20. März in Deutschland eintreffen. Hier brauchen praktizierende Ärzte und Kliniken wegen der Ausbreitung des Coronavirus dringend Nachschub.
In einem vertraulichen Bericht des Ministeriums heißt es zu dem Vorgang, die Masken seien nicht geliefert worden, „da die Ware am Flughafen in Kenia verschwand“. Der Krisenstab hatte das Beschaffungsamt in Koblenz schon vor Wochen beauftragt, den Einkauf von Schutzmaterial für das Gesundheitsministerium logistisch unterstützen.
Wie das bestellte Schutzmaterial in Kenia verschwand, konnte das Verteidigungsministerium nicht sagen. Eine Sprecherin bestätigte auf SPIEGEL-Nachfrage nur, dass die Lieferung verschwunden sei. Ein finanzieller Schaden sei nicht entstanden, da das Beschaffungsamt die Lieferung erst bei Ankunft in Deutschland bezahlt hätte. Was die sechs Millionen Masken gekostet hätten, wollte sie nicht sagen.
Welche Auswirkungen der Verlust der Masken für die Versorgung in Deutschland hat, ist schwer abzumessen. Nach SPIEGEL-Informationen gehören die sechs Millionen Masken zu den ersten großen Lieferungen, die man erwartet hatte. Dass gerade eine der ersten großen Tranchen nun ausfällt, sei „mehr als ärgerlich“, hieß es in Behördenkreisen.