Die Virologin Sandra Ciesek hält es für wahrscheinlich, dass die Zahl der Infektionen im Herbst und Winter zunimmt.
Sie habe zwar "keine Glaskugel, in die ich reingucken kann", aber sie glaube, dass die niedrigen Infektionszahlen im Sommer auch mit dem Wetter zusammenhingen, sagte sie der "Zeit". Man sehe immer wieder an "diesen Super-Spreader-Events", die häufig Indoor-Veranstaltungen seien, bei denen "in schlecht belüfteten Räumen, geschrieben, gesungen was auch immer wird".
Sie selbst sei bei Großveranstaltungen in Räumen sehr vorsichtig. Sie halte Corona-Schnelltests durchaus für sinnvoll. Zwar könnten sie keinen 100-Prozent-Ausschluss, dass jemand infiziert ist bieten, "aber um ein Event zum Beispiel zu sichern, eine Veranstaltung, um Menschen herauszufiltern, die nicht wissen, dass sie infektiös sind, wäre das eine Möglichkeit".
Ein wichtiges Learning aus den ersten Monaten der Pandemie sei für sie, dass ein "Krankenhaus kein Wirtschaftsbetrieb ist", das habe man "ganz deutlich im März gesehen". Und weiter: "Diese Empfehlungen von Wirtschaftsprüfern, immer für 4-6 Wochen Lagerkapazitäten zu haben, alles aus dem Ausland zu importieren" sehe sie eher kritisch und müsse man überdenken.
Foto: Corona-Testzentrum, über dts Nachrichtenagentur