Die Grippewelle könnte auch in diesem Winter ausfallen. Das geht aus einer Erhebung der Barmer-Krankenkasse hervor, über welche die Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" berichten. Die Infektionszahlen liegen demnach sogar noch unter denen von vor zwölf Monaten.
Damit dürfte der niedrigste Wert seit 1992 erreicht werden. "Die Grippe spielt in diesem Winter bisher eine geringe Rolle. Es spricht einiges dafür, dass es auch so bleibt", sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, der NBR. Das liege wie auch schon im vergangenen Jahr daran, dass die Bürger wegen der Corona-Gefahr Abstand hielten, Masken trügen und sich regelmäßig die Hände waschen würden.
Dieser positive Effekt sei umso wichtiger, da viele Kliniken wegen Corona bereits am Limit arbeiteten. Je weniger schwere Grippe-Fälle es gebe, desto mehr Kapazitäten blieben den Krankenhäusern. Die Krankenkasse verzeichnete von Anfang Oktober bis Ende November 2021 im Wochenschnitt etwa 722 Grippefälle unter ihren Versicherten. Im Vorjahr lagen die Zahlen im vergleichbaren Zeitraum bei durchschnittlich 748 Erkrankten.
2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, erkrankten in dem von der Barmer ausgewerteten Zeitraum im Wochenschnitt 1.383 Personen. Obwohl die Grippe-Welle vermutlich ausbleibt, rief Straub dazu auf, sich impfen zu lassen. "Die Impfung bleibt nach wie vor ein wichtiger Schutz gegen die Influenza", sagte er. Auch könne sich die Grippesaison noch bis in den April oder Mai ziehen. Impfen lassen sollten sich insbesondere Ältere, chronisch Kranke, Schwangere und Menschen, die täglich viel mit anderen Personen zu tun haben. Wer sich seinen Piks gegen Grippe hole, könne sich zudem gleichzeitig auch für seinen Corona-Booster anmelden. "Hier muss man keinen zweiwöchigen Abstand einhalten", sagte der Krankenkassen-Chef.
Foto: Menschen in einer U-Bahn, über dts Nachrichtenagentur