Der ifo Geschäftsklimaindexfür die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Dezember deutlichgesunken. Er setzt somit seine seit über einem Jahr anhaltendeAbwärtsbewegung fort. Dabei dominiert diesmal die Verschlechterung derGeschäftslage. Hinsichtlich der Entwicklung in den nächsten sechsMonaten sind die Befragungsteilnehmer nahezu unverändert skeptisch.Einen ähnlich niedrigen Wert hatte der Geschäftsklimaindex in derzweiten Ölkrise Ende 1982 angenommen. Der Abschwung hat vor allem dieHersteller von Export- und Investitionsgütern erfasst, bislang wenigerden Einzelhandel und das Baugewerbe.
Im verarbeitenden Gewerbe hatsich das Geschäftsklima erheblich abgekühlt. Die pessimistischenErwartungen der vergangenen Monate wurden Realität: Vermehrt berichtendie Industriefirmen von einer unbefriedigenden Geschäftslage. Dieweitere Geschäftsentwicklung schätzen sie als noch etwas ungünstigerein. Das Exportgeschäft wird ihrer Ansicht nach weiter abnehmen. DiePersonalpläne signalisieren einen Beschäftigungsabbau.
Die Befragungsteilnehmer imEinzelhandel sehen ihre augenblickliche Geschäftslage etwas negativerals im Vormonat, schätzen aber die Entwicklung im kommenden halben Jahrweniger kritisch ein. Insgesamt hat sich das Geschäftsklima imEinzelhandel daher leicht verbessert. Im Großhandel ist derGeschäftsklimaindex dagegen gesunken. Sowohl ihre momentaneGeschäftslage als auch ihre Perspektiven beurteilen die Unternehmenschlechter. Im Bauhauptgewerbe ist das Geschäftsklima nahezu stabil:Die derzeitige Geschäftssituation bewerten die Befragungsteilnehmergeringfügig ungünstiger. Hinsichtlich der Entwicklung im kommendenhalben Jahr sind sie ähnlich zurückhaltend wie im Vormonat.
Das ifo Geschäftsklima für die Gewerbliche Wirtschaft (seit Januar 1991) |