Die Affäre um Missmanagement und Untreue beim Münchner Immobilienfinanzie-
rer Hypo Real Estate (HRE) könnte weitaus größere Ausmaße annehmen als bislang
vermutet. Wie das Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL berichtet, ermit-
telt die Münchner Staatsanwaltschaft bereits seit Februar dieses Jahres auch we-
gen des Verdachts auf verbotene Insider-Geschäfte.
Laut mehreren Strafanzeigen sollen HRE-Manager oder deren Familienangehörige
und Freunde noch vor der ersten Alarmmeldung des Konzerns am 15. Januar
2008 im großen Stil HRE-Aktien abgestoßen haben. Parallel dazu untersucht die
Behörde zurzeit, ob die Führung des Konzerns die Lage des Konzerns auch später
„bewusst unrichtig dargestellt“ und ihre „Vermögensbetreuungspflicht verletzt“
hat. Ein HRE-Sprecher wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Andere Manager
nahmen die Führung des Unternehmens gegenüber dem SPIEGEL in Schutz, weil
sie angeblich nur mangelhaft informiert wurde.
DER SPIEGEL 1/2009